Firmenkauf Firmenkauf: Dr. Oetker schluckt den Molkerei-Riesen Onken

Bielefeld/Moers/dpa. - Dr. Oetker tischt den deutschen Verbraucher nun immer öfter Fertigdesserts wie Fruchtyoghurt auf. Denn der Lebensmittelkonzern übernimmt für einen nicht genannten Kaufpreis die niederrheinische Molkerei Onken. Mit diesem Schritt baue der Konzern sein Angebot in den Kühlregalen des Einzelhandels deutlich aus, teilte die Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG am Dienstag mit. Fertigdesserts erfreuen sich nach dem Motto «Deckel ab und essen» zunehmender Beliebtheit. Der deutsche Markt ist sehr zersplittet.
Der Lebensmittelriese Oetker (Pudding, Pizza, Pils) besitzt bisher keine eigenen Fertigungskapazitäten für gekühlte Fertigdesserts und andere Sahneprodukte wie Creme fraiche. Die Produktion erfolgt nach Oetker-Rezept bei Nordmilch im niedersächsischen Zeven. «Wir haben Verträge mit Nordmilch und diese Verträge laufen weiter», sagte ein Oetker-Sprecher. Mit Onken gebe es kaum Überschneidungen. Zwar besitzt Dr. Oetker mit «Jobst» bereits einen Yoghurt mit Obst, das Sortiment der Niederrheiner in diesem Bereich gilt aber als größer.
Vor Onken übernahm Dr. Oetker den Dortmunder Getränkekonzern Brau und Brunnen und damit zahlreiche deutsche Biermarken, untern anderem Jever. Onken erzielte 2003 mit 500 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 200 Millionen Euro. Zur Onken GmbH gehörten Werke in Russland und Polen. Sie habe zudem eine starke Stellung im englischen Markt. Das Stammwerk in Moers wurde 1993 neu errichtet. Enno Onken, der den Familienbetrieb seit 1973 leitet, werde in der Firma weiter beratend tätig sein. Für die Onken-Übernahme ist noch die Zustimmung des Kartellamtes nötig.