Firmen der Region: Philopharm Quedlinburg Firmen der Region: Philopharm Quedlinburg: «Ost-Rennie» hat die Wende gut verdaut
Quedlinburg/dpa. - Dabei lässt das "Rennie des Ostens", wie dasPräparat gern genannt wurde, in den neuenLändern auch den vielbeworbenen Namenspatronhinter sich. Die rund 18 Prozent Marktanteilzwischen Ostsee und Vogtland reichen deutschlandweitimmerhin noch für Platz sieben. Dabei werdenSalzburger zufolge etwa 98 Prozent der "Simagel"-Produktionim Osten verkauft - inzwischen in einer bunteren,auffälligeren Verpackung. "Wohlbehagen fürden Magen verbindet sich für viele Ostdeutscheimmer noch mit dem Markennamen Simagel, auchwenn wir keine Millionen in die Werbung steckenkönnen", betont Salzburger. Neben der Wirkungund der Bekanntheit der Kautablette tragevor allem der günstige Preis zum Erfolg bei.Der ist wichtig, da das Präparat fast ausschließlichrezeptfrei gekauft wird.
Geht es nach Salzburger, soll auch der Altbundesbürgerkünftig häufiger "Simagel" verlangen. "Wirsetzen auf unser ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis",sagt der Geschäftsführer. Immerhin habe dasMittel in verschiedenen Tests, etwa der StiftungWarentest, unter den Besten sehr gut abgeschnitten.Die finanziellen Mittel, die Marke auch westlichder Elbe bekannt zu machen, habe die kleineFirma aber nicht. Vielmehr werde versucht,über den eigenen Außendienst "Simagel" imWesten zusammen mit anderen Philopharm-Produktenzu vertreiben. Dazu gehört vor allem das Schmerzmittel"Temagin". Philopharm hat die Westmarke 1999erworben, um Zugang zu den dortigen Apothekenzu erhalten. Heute besucht der Außendienstauch 3500 Westapotheker, denen auch die neuesteProduktschiene angeboten wird: Unter dem Markennamen"Uvesol" werden Mittel zur Hautpflege vorund nach dem Solariumsbesuch vertrieben. Mitder Neuentwicklung will Philopharm künftigan den Zuwächsen im Bereich Beauty und Wellnessteilhaben.
Ein weiteres wichtiges Standbein ist die Produktionvon verschreibungspflichtigen Medikamentenzur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen."In dieser Nische haben wir uns mit viel Kompetenzeine gute Marktposition aufgebaut", berichtetSalzburger. Bei Marktanteilen bis zu 70 Prozentbei so genannten Thyreostatika im Osten müsseaber auch hier der Absatz in den alten Ländernangekurbelt werden. "Das haben wir uns aufdie Fahnen geschrieben", betont der 47-Jährige,der seit 1997 die Geschäfte in Quedlinburgführt.
Einbrüche wegen der geplanten Senkung derArzneimittelkosten erwartet Salzburger nurin geringem Maße, da der Umsatzanteil derrezeptfreien Medikamente bei Philopharm über50 Prozent liegt. Ansonsten würden hoch spezialisierteNischenprodukte hergestellt, für die es nurwenige Anbieter gibt, sagte der Firmenchef.