Firmen der Region: KSB Halle Firmen der Region: KSB Halle: Kunden lassen sich gern etwas pumpen
Halle/MZ. - Die Aggregate aus "der neuen Pumpe", wie derTraditionsbetrieb von den Mitarbeitern inAnlehnung an seine Vorgeschichte genannt wird,bewähren sich weltweit. Die Zahl der Kunden,die sich von den halleschen KSB-Spezialisten"etwas pumpen lassen", steigt zusehends. Dölschner,offiziell auch Standortsprecher genannt -verweist auf ein durchschnittliches Umsatzwachstumvon neun Prozent seit 1991, dem Jahr der Übernahmeder Hallesche Pumpenwerke GmbH durch die FrankenthalerKSB AG.
Gut zwei Drittel der Pumpen, die auf dem seit130 Jahren genutzten Werksgelände zwischenTurm- und Beesener Straße gebaut werden, gehenin den Export. Sie bewähren sich beim Fördernunterschiedlichster Medien. Vom kostbarenNass bis hin zu grob verunreinigten Abwässernkommt die Spezialtechnik, die mit Antriebsleistungenvon vier bis zu 1100 Kilowatt geliefert wird,zum Einsatz. Vom Einfamilienhaus über dieKläranlage bis zum Kraftwerk.
Zwischendurch gibt es immer mal wieder ungewöhnlicheAnwendungsfälle. Dölschner weiß von Pumpsystemenzu berichten, die auf norwegischen FischfarmenLebend-Lachse samt Wasser schonend von einemBecken ins andere befördern. Andere Aggregatesichern bei einem Shrimps-Produzenten in Saudi-Arabiendie Frischwasser-Zufuhr für die gezüchtetenMeeres-Delikatessen.
Mit ihrer Qualitätsarbeit haben sich die halleschenMitarbeiter im Konzern einen Namen gemacht,meint Ullrich Bingenheimer, Leiter Kommunikationder KSB-Gruppe. Das Werk sei zum Kompetenzzentrumfür Abwasser-Technik innerhalb des Konzernsaufgestiegen, erläutert Dölschner diese Führungsrolleauf einem Spezialgebiet. Diese Position sollekünftig noch untermauert werden. Beispielsweisedurch Weiterführung des räumlichen Konzentrationsprozessesam Standort. So stehe der Umzug des BereichesElektro-Motorenbau vom alten Gelände westlichder Beesener Straße ins Hauptwerk bevor. Davonverspreche man sich "mehr Prozess-Stabilitätund bessere interne Kommunikation", erläutertder Standortsprecher.
Pumpen zu verkaufen sei ein sehr zyklischesGeschäft, verweist Dölschner auf ein Problem.Bedingt durch die öffentlichen Haushalte gebees zumeist am Jahresende - wenn Länder undKommunen vorhandene finanzielle Mittel nochrasch ausgeben, um sie nicht verfallen zulassen - einen regelrechten Auftragsschub.Da zu anderen Jahreszeiten weniger Bestellungeneingingen, habe man sich mit dem Betriebsratauf die Einrichtung von Arbeitszeit-Kontenverständigt.
Dieses Modell erlaubt es den Mitarbeitern,bis zu 420 Stunden "anzusparen". In Phasengeringer Auslastung können die Konteninhaberdie aufgelaufene Extra-Zeit abfeiern. SteffenGebauer, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender,hält diese Gleitzeit-Regelung für "eine guteSache". Die Kollegen könnten dadurch persönlicheund berufliche Interessen in Übereinstimmungbringen. Ein paar Freistunden kämen schließlichjedem mal zu passe. "Außerdem trägt das Modelldazu bei, Arbeitsplätze in Zeiten flauer Konjunkturzu erhalten", meint Gebauer. Von daher seidie Bereitschaft der Kollegen, bei hohem Termindruckauch mal länger zu arbeiten recht hoch.