Firmen der Region: Halle plastic Stößen Firmen der Region: Halle plastic Stößen: Kunststoff-Produkte wie aus einem Guss
Stößen/MZ. - Ebenso wenig, dass ermit den Traditionen des Familienbetriebesmal so radikal würde brechen müssen. Als KlausBernecker nach der Wende Vaters Firma vonder Treuhand zurück bekam, waren die Produktionshallenwie leer gefegt. Sämtliche Webstühle warenin die Türkei verhökert worden. Der Unternehmerwagte dennoch den Neuanfang, bekam aber baldschon zu spüren, dass er mit Webwaren wieJeansstoffen oder Bettwäsche am hart umkämpftenMarkt chancenlos war. "Welchen Preis wir auchimmer unseren Kunden anboten, es fand sichim Westen immer jemand, der ihn locker unterbot",erinnert sich Bernecker an den ungleichenKampf gegen "übermächtige Konkurrenz".
Da erinnerte sich der Stößener daran, dasser beim Studium ins Kunststoff-Gebiet "reingerochen"hatte. Mit zwei Leuten begann er sich peua peu in der neuen Branche voran zu tasten- heute zählt die Firma im Burgenlandkreis37 Mitarbeiter. Unter den Plastik-Erzeugnissen,die im wahrsten Sinne des Wortes "wie auseinem Guss" gespritzt werden, befinden sichTeile für Computer-Gehäuse, Dachrinnen-Elemente,Futternäpfe für Katzen sowie ein schier unerschöpflichesSortiment diverser Rohre, Leisten und Profile.Besonders stolz ist Bernecker darauf, dasszehn Prozent seiner Kunststoff-Artikel ausAlt-Materialien erzeugt werden. Und das nichtnur, weil es preisgünstiger ist, sondern auchaus Verantwortung für die Umwelt heraus. DieErdölvorräte auf unserem Planeten sind nichtendlos, argumentiert der Unternehmer. Jedersei aufgefordert, sparsam mit natürlichenRessourcen umzugehen. Deshalb beziehe er Abfälle,die von den Bürgern gesammelt wurden und verarbeitesie weiter. Die Alt-Kunststoffe werden zermahlen,mit farblichen Zuschlägen vermischt und soauf ihr "zweites Leben" vorbereitet. Beispielsweiseerfüllen sie dann noch als trittfeste, grüneWabenplatten, durch deren Öffnungen das Graswachsen kann, einen nützlichen Zweck.
Bleibt noch die Frage, warum ein Unternehmenaus Stößen den Namen "Halle" im Logo führt.Das habe damit zu tun, dass die bis 1995 bestehende"Bernecker OHG Stößen" vornehmlich Dachrinnenim Auftrage der "Halle plastic" produzierthatte. Als der Hauptauftraggeber in Insolvenzging, reagierte Bernecker clever. Er kauftedem Konkursverwalter den Markennamen ab. Seitdembeliefert der Stößener Betrieb die 400 gelistetenAbnehmer von Dachrinnen direkt.