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Firmen der Region: Armaturenwerk Halle Firmen der Region: Armaturenwerk Halle: Große Namen der Industrie zieren Kundenliste

Von Siegfried Hildebrand 06.06.2001, 16:31

Halle/MZ. - Nur älteren Hallensern wirdder Firmenname "Dicker & Werneburg GmbH, HallescheMaschinen- und Dampfkessel-Armaturenfabrik"noch etwas sagen. Doch findet man noch heuteam gleichen Standort, in Halles Turmstraße,ein quicklebendiges Unternehmen als Nachfolgerdes genannten Betriebes.

Die AWH Armaturenwerk Halle GmbH mischt mitim Wirtschaftsleben, mit einem hochspezialisiertenAngebot an Kondensatableitern, Dampfverteilernund Ablauf-Temperaturbegrenzern. Branchenwie Chemie und Petrolchemie, Kraftwerksanlagenbau,Schiffsausrüster, die Lebensmittelindustriemit den Zweigen Brennerei oder Fleischereimöchten bei Kühl- und anderen Prozessen nichtauf die Artikel des AWH verzichten. So tragendie eingehenden Bestellungen u.a. die Briefköpfevon Henkel, Bayer, Dow und BSL.

Die Geschichte des Unternehmens ist mit vielenBetrieben der DDR vergleichbar. Zwar wurdedie nach 1945 unter treuhänderischer Verwaltungstehende Firma erste 1953 verstaatlicht, dochwie alle anderen voll in den sozialistischenWirtschaftskreislauf eingebunden. Seine Leistungsfähigkeitkonnte der volkseigene Betrieb jedoch bewahrenund entwickeln. Den Erben von "Dicker & Werneburg"wurde das personell geschrumpfte Unternehmenschließlich im November 1994 rückübertragen."Die Alteigentümer haben uns in Ruhe arbeitenlassen und dem Unternehmen keine Gelder entzogen"berichtete Geschäftsführer Hartmut Urbanek.Diese Haltung war für das Fortbestehen vonexistenzieller Bedeutung. Als Glücksumstanddarf auch die Unterzeichnung eines Protokollsmit dem bisherigen Gesellschafter, der Treuhandanstalt/BvS,gewertet werden. Darin wurde die Gewährungeiner nennenswerten Starthilfe ebenso fixiertwie die Stundung der Sozialplankosten biszur Erreichung der Gewinnzone. Die weitereModernisierung des Maschinenparks wurde soleichter möglich.

1998 schlug die Geschäftsführung in Übereinstimmungmit dem Betriebsrat den Gesellschaftern vor,zur Erhöhung der Marktchancen das Unternehmenan einem geeigneten Industriepartner zu veräußern.Dieser fand sich in der ARI-Armaturen GmbH& Co. KG 1999 in Niedersachsen. Die ArmaturenwerkHalle GmbH ist seit zwei Jahren ein eigenständigesUnternehmen der ARI-Gruppe. Der Vorteil liegt- so Urbanek - für beide Firmen auf der Hand.Die Kondensatableiter des Armaturenwerkeskomplettieren auf ideale Weise die Absperr-,Sicherungs- und Reglerarmaturen der ARI-Produktpalette.Der neue Eigentümer ersparte sich damit denaufwendigen Aufbau einer neuen Produktlinie.Die Hallenser profitieren vom weltweit ausgebautenARI-Vertriebssystem.

Eine weitere wirtschaftliche Ausdehnung istvorgezeichnet. Die Zahl der Auszubildendenwird aufgestockt. Anspruchsvoll ist das Vorhabeneiner 90-prozentigen Umsatzsteigerung in denGeschäftsjahren 2000-2002 als gemeinsamesZiel von Gesellschafter, Geschäftsführungund Belegschaft. Doch zeigt das Zwischenergebnis,dass das Unternehmen auf dem besten Weg dazuist. Gewissermaßen mit Volldampf steuert manim historischen "Gießereidreieck" auf das125. Firmenjubiläum zu. In Zusammenarbeitmit der Wissenschaft, dem Fraunhofer Institutfür Fabrikplanung und -automatisierung inMagdeburg, plant das Unternehmen den Neubauder Fabrikanlage. Der erste Spatenstich istim Jubiläumsjahr 2003 vorgesehen.