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Finanzierung Finanzierung: Hilfe für ausländische Studenten in Geldnot

Von Christoph Heiter und Michael Deutsch 02.01.2007, 18:24

Halle/MZ. - Ouaissa hätte sein Studium sicher nicht abschließen können, wenn es da nicht den Verein "Hilfe für ausländische Studierende" (Has) gegeben hätte. Dieser gewährte ihm eine finanzielle Beihilfe zum Lebensunterhalt.

Die drei Buchstaben HAS stehen für viele kleine, aber entscheidende Finanzspritzen. "Der Verein hilft unverschuldet in Not geratenen ausländischen Studierenden - schnell und unbürokratisch", erklärt Markus Rodehutscord. Der Professor für Tierernährung an der Martin-Luther-Universität (MLU) ist seit kurzem neuer Has-Vorsitzender, als Nachfolger von MLU-Alt-Rektor Gunnar Berg

"Ich habe natürlich Kontakt zu vielen ausländischen Studierenden, bekomme einen Einblick in ihre Alltagsprobleme", sagt der 44-Jährige. Finanzsorgen plagen an der Uni Halle nicht jeden der 1391 Studenten, die aus dem Ausland nach Halle kommen. Die bedürftigen jungen Leute stammten zumeist aus den Entwicklungsländern und aus Osteuropa. Auf finanzielle Unterstützung von Institutionen könnten sie häufig ebenso wenig bauen wie auf Zahlungen der Eltern. Selbst den scheinbar Abgesicherten drohten mitunter Risiken, weiß Rodehutscord. Krisen in der Heimat könnten sich direkt auswirken, wenn etwa Banken nicht mehr in der Lage sind, Geld nach Deutschland zu überweisen.

"Richtig hart ist die Situation oft für die Studienkollegiaten", weiß Verena Buchholtz, Geschäftsführerin des Hilfsvereins. Das Studienkolleg ist eine Art Vorbereitung auf das eigentliche Studium. Studienbewerber aus verschiedenen Ländern müssen vor der Aufnahme eines Fachstudiums eine "Feststellungsprüfung" ablegen, auf die sie sich im Kolleg in der Regel in zwei Semestern vorbereiten. An der MLU gibt es derzeit 130 Studienkollegiaten. Jene Teilnehmer dürften nur in den Ferien arbeiten, erklärt Verena Buchholtz. "Durststrecken sind da fast programmiert."

Um diese Engpässe zu überwinden, könne ein Antrag beim Has sinnvoll sein, stellt Rodehutscord fest. So zahle der Verein etwa eine Monatsmiete, einen Krankenkassenbeitrag oder die Monatskarte für die Straßenbahn. 30 bis 40 solcher Beihilfen werden pro Jahr vergeben, die aus Spenden stammen und die der Verein dringend weiterhin für seine Arbeit benötige.

Unterstützt werden ausländische Studenten der MLU, der FH Anhalt und der FH Merseburg. Weitere Infos gibt es im Internet.