Fertighäuser Fertighäuser: Kampa muss mehrere Werke schließen

Minden/Frankfurt/dpa. - Deutschlands größter Fertighausbauer Kampa will nach dem drastischen Markteinbruch mehrere Werke schließen. Betroffen seien die Werke im thüringischen Waltershausen, in Kinding (Bayern) und das Werk am Stammsitz in Minden, teilte dieKampa AG am Dienstag nach einem entsprechenden Beschluss von Vorstandund Aufsichtsrat in Frankfurt mit. Damit verlieren den Angabenzufolge rund 230 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze. Gespräche überInteressenausgleich und Sozialplan sollten unverzüglich beginnen.Zuvor hatte das Unternehmen angekündigt, bis zu 200 von 952 Stellensozialverträglich streichen zu wollen.
Die betroffenen manuellen Fertigungsstätten sollten zum Jahresende2007 geschlossen werden, kündigte das Unternehmen an. Ziel sei, dieProduktion im Fertigbau in Deutschland an den moderneren StandortenSteinheim in Baden-Württemberg und Ziesar in Brandenburg zukonzentrieren. Der österreichische Standort Siegendorf diene derAusweitung des Geschäfts nach Südosteuropa. Der Firmensitz bleibt inMinden. «Es gibt keine heiligen Kühe», hatte Kampa-VorstandschefElmar Schmidt vor einer Woche gesagt. «Eine Bündelung der Kräfte istabsolut geboten.» Die Zahl der Baugenehmigungen im Fertigbau war imlaufenden Jahr um 47 Prozent eingebrochen.
Wegen der schwachen Marktentwicklung solle auch die Zahl derMitarbeiter in der Montage sinken. Allerdings müssten dieArbeitnehmervertreter dem Stellenabbau noch zustimmen. DasUnternehmen produziert jährlich zwischen 1000 und 1200 Häuser.
Für das laufende Jahr hatte Kampa Verluste in zweistelligerMillionenhöhe angekündigt. Bereits Mitte Juni hatte das Unternehmenseine Umsatzprognose von 175 Millionen Euro auf rund 160 MillionenEuro gesenkt. 2006 hatte der Fertighausbauer Erlöse von 225,7Millionen Euro erzielt.