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FC Bayern verabschiedet Kahn und Hitzfeld

17.05.2008, 15:53

München/dpa. - Am Tag der großen Emotionen hat Torwart-«Titan» Oliver Kahn seine schillernde Fußball-Karriere mit einem letzten grandiosen Rekord beendet.

Im letzten Spiel unter Trainer Ottmar Hitzfeld, der bei der Verabschiedung vor Spielbeginn Tränen der Rührung vergoss, feierte Double-Gewinner FC Bayern München vor der Übergabe der Meisterschale durch den 74er-Weltmeister Hans-Georg «Katsche» Schwarzenbeck eine 4:1 (3:0)-Gala gegen Hertha BSC. Mit 21 Gegentoren stellten Kahn und seine Vorderleute einen Abwehr-Rekord in der Bundesliga auf. Die Bayern-Defensive unterbot die Bestmarke des SV Werder Bremen von 22 Toren aus der Saison 1987/88.

Umjubelt wurden vor allem die scheidenden Kahn und Hitzfeld, Mann des Spiels in der mit 69 000 Zuschauern ausverkauften Allianz Arena aber war Luca Toni, der in seiner ersten Bundesliga-Saison mit 24 Treffern Torschützenkönig wurde. Die Bayern beendeten ihre 21. Meisterschaft mit 76 Punkten und einem Vorsprung von 10 Zählern auf den Tabellenzweiten Bremen.

Kahn verlebte in seinem 557. und letzten Bundesligaspiel bis zu seiner umjubelten Auswechslung in der 89. Minute einen lange fast beschäftigungslosen Arbeitstag. Die Hertha wurde erst mit der Einwechslung von Waleri Domowtschijski gefährlich, der erst die Latte traf und dann das letzte Gegentor gegen Kahn erzielte. Eine Parade von Kahn mit den Fäusten nach einem Schuss von Raffael wurde zuvor frenetisch gefeiert. Die Bayern-Fans forderten im Glücksrausch sogar immer wieder: «Olli, Olli, schieß ein Tor!»

Nach dem Schlusspfiff von Deutschlands Spitzen-Schiedsrichter Markus Merk, der seine glanzvolle Karriere mit dem 339. Einsatz in der Bundesliga ebenfalls beendete, geht die Bayern-Party erst richtig los: Nach der Übergabe der Meisterschale und Ehrenrunden im Stadion sollen Kahn, Hitzfeld & Co. im Autocorso in die Innenstadt zur offiziellen Ehrung durch die Stadt München auf dem Rathaus-Balkon fahren. Danach steht ein vereinsinternes Bankett auf dem Programm.

Unterdessen steht der 1. FC Nürnberg als dritter Absteiger aus der Fußball-Bundesliga fest. Die Franken verloren am Samstag gegen Schalke 04 mit 0:2 und müssen nur ein Jahr nach dem Gewinn des DFB-Pokals den Gang in die 2. Liga antreten. Arminia Bielefeld rettete sich am 34. und letzten Spieltag durch das 2:2 beim VfB Stuttgart. Werder Bremen sicherte sich durch das 1:0 bei Bayer Leverkusen die Vizemeisterschaft und den Platz in der Champions League. Schalke muss als Dritter durch die Qualifikation zur «Königsklasse».

Der Hamburger SV schaffte durch ein 7:0 gegen den Karlsruher SC ebenso den Sprung in den UEFA-Cup wie der VfL Wolfsburg nach dem 4:2 bei Borussia Dortmund. In Frankfurt feierte die Eintracht einen gelungen Saisonabschluss mit dem 4:2 über Absteiger MSV Duisburg. In Hannover bezwangen die 96er Energie Cottbus klar mit 3:0. Absteiger Hansa Rostock verabschiedete sich mit einem Sieg aus der ersten Liga: Die Nordlichter gewannen beim VfL Bochum mit 2:1.