Familiendrama Familiendrama: Statt Jubiläumsfeier gedenkt Dorf getöteter Kinder

Altenfeld - Nach dem Familiendrama mit zwei toten Kindern hat die Gemeinde Altenfeld der beiden Jungen gedacht. Einwohner des kleinen Ortes im Ilm-Kreis kamen am Sonntag zu einem Gottesdienst für die ein- und vierjährigen Jungen, die gewaltsam aus dem Leben gerissen wurden. Pfarrer und Gemeinderat Manuel Kleefoot sprach von einer Bluttat, die nicht zu verstehen sei. Ein bohrendes „Warum?“ stehe im Raum, das bisher nicht beantwortet sei.
Altenfeld in Thüringen: Mann hatte seine drei Söhne niedergestochen
Den Ermittlungen zufolge hatte Mitte Juni ein 27-Jähriger seine drei Söhne niedergestochen. Zwei Kinder verbluteten, ein drei Jahre alter Junge überlebte trotz lebensgefährlicher Verletzungen.
Kleefoot sagte: Trotz des Schreckens, trotz der Bitterkeit und trotz der Angst, die die Bluttat vom 15. Juni ausgelöst habe, trotz ihrer Unsinnigkeit dürfte die Menschenwürde nicht missachtet werden. „Diese Morde dürfen nicht dazu führen, dass wir Gewalt mit Gewalt beantworten – gegen niemanden! Weder mit Worten, noch mit Taten, noch mit irgendwelchen Schuldzuweisungen. Egal, wie betroffen wir uns fühlen – und wie machtlos wir auch sind.“ Sie dürften auch nicht dafür sorgen, „dass wir die Verantwortung, die wir doch alle füreinander tragen, ablehnen oder aus den Augen verlieren.“
Altenfeld in Thüringen: Feier zum Ortsjubiläum nach „unfassbar traurigem Geschehen“ abgesagt
Eigentlich sollte am Wochenende die urkundliche Erwähnung des Ortes vor 525 Jahren gefeiert werden. Die Feier zum Ortsjubiläum wurde nach dem „unfassbar traurigen Geschehen“ abgesagt. Für die Angehörigen gibt es ein Spendenkonto.
Dem dreijährigen Jungen, der noch immer im Krankenhaus sei, gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Erfurt. Seine Mutter sei bei ihm.
Der Familienvater, gegen den Haftbefehl erlassen wurde, habe nach wie vor keine Angaben zur Tat und dem Motiv gemacht. Er mache sein Aussageverweigerungsrecht geltend, sagte die Staatsanwältin. Es habe inzwischen sowohl richterliche als auch polizeiliche Vernehmungen von Zeugen gegeben. Laut Ermittler könnte eine Ehekrise bei der Tat eine Rolle gespielt haben. Die Mutter wollte offenbar ihren Mann mit den Kindern verlassen. (dpa)