Fahrzeughersteller Bombardier Fahrzeughersteller Bombardier: Deutsche Bahn bestellt S-Bahnen für 343 Millionen Euro
Berlin/dpa. - Die Deutsche Bahn hat beim Fahrzeughersteller Bombardier 78 S-Bahn-Züge bestellt und damit die Beschäftigung fürdie nächste Zeit gesichert. Der Auftrag für die vierteiligenTriebzüge der Baureihe 422 hat einen Wert von rund 343 MillionenEuro, teilte die Bombardier Transportation am Mittwoch in Berlin mit.Mit der Bestellung ist eine Option für weitere 72 Züge verbunden.Nach Angaben des Herstellers wird sich die Produktion auf dieStandorte Mannheim, Siegen, Salzgitter und das brandenburgische Werk Hennigsdorf verteilen, in dem die Endmontage von 27 Zügen geplantist.
Die Auslieferung der Züge ist für die Zeit zwischen März 2008 undOktober 2010 vorgesehen. Die S-Bahnen sollen in Nordrhein-Westfaleneingesetzt werden. Der Vorsitzende der Geschäftsführung vonBombardier Transportation in Deutschland, Klaus Baur, sagte, dem«Tagesspiegel» (Donnerstag), mit dem Auftrag werde der StandortHennigsdorf gestärkt. Der Auftrag sei ein wichtiger Baustein dafür,die Beschäftigung in dem Werk auch in das Jahr 2007 hinein zusichern.
Bombardier hatte in einem Sanierungsplan im vergangenen März zwareine Standortgarantie für Hennigsdorf bis Ende 2009 abgegeben, dochist diese Zusage gekoppelt an Mindestauslastungen ab 2007. In derdortigen Produktion sind nach den vereinbarten Einschnitten etwasmehr als 1300 Menschen beschäftigt.
Auch von dem neuen Konzept für einen Hochgeschwindigkeitszug, dasBombardier kürzlich vorgestellt hat, könne das brandenburgische Werkprofitieren, sagte Baur weiter. «Wird das Angebot im Markt gutaufgenommen, profitiert auch die Entwicklungsabteilung inHennigsdorf. Dort findet ein Großteil des Engineerings statt, alsoder Entwicklung, aber auch der Anpassungsarbeiten für die Züge an dieAnforderungen, die von Land zu Land unterschiedlich sind.»
Bombardier werde trotz eines mögliche Umzugs der Bahn-Konzernzentrale nach Hamburg in der Hauptstadt bleiben. «Hier wirddie Weltzentrale von Bombardier Transportation sein. Einen derwichtigsten Kunden quasi gegenüber zu haben, entbehrt nicht einesgewissen Charmes. Aber davon macht Bombardier nicht seineUnternehmensentscheidungen abhängig.»
Die neuen Züge sind bis zu 140 km/h schnell. Für ihren Bau werdenumweltschonende Materialien verwendet. Abwärme wird für die Heizungengenutzt und die Bremsenergie senkt den Energieverbrauch. Derinternationale Konzern Bombardier, der den Auftrag gemeinsam mit demKonsortialpartner Alstom erfüllt, hat seinen Hauptsitz in Kanada. Imvergangenen Geschäftsjahr belief sich der Gesamtumsatz nach eigenenAngaben auf rund 15,8 Milliarden US-Dollar.