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Exil-Tibeter für Verlegung der Olympischen Spiele

16.03.2008, 13:38

Berlin/dpa. - Nach den schweren Unruhen in Tibet hat der Verein der Tibeter in Deutschland (VTD) für eine Verlegung der Olympischen Spiele in China plädiert: «Die ganze Welt muss jetzt darüber nachdenken, ob sie noch an den Spielen in China teilnehmen will.»

«Das Beste wäre, die Spiele in ein Land zu verlegen, in dem die Menschenrechte geachtet werden», sagte der VDT-Vorsitzende Lhanzom Evelding der «Bild am Sonntag». Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Günter Nooke (CDU) wandte sich gegen einen Boykott der Spiele, forderte jedoch in der Zeitung: «China muss endlich einen weitgehenden Autonomiestatus für Tibet akzeptieren, statt die tibetische Kultur weiter kaputt zu machen.»

Grünen-Chefin Claudia Roth empfahl, die Olympischen Spiele als Druckmittel beim Anprangern von Missständen einzusetzen. «Die Olympischen Spiele dürfen keine schillernden Fassaden sein, hinter denen China systematisch Menschenrechtsverletzungen begeht.» Alle Sportler, Funktionäre, Journalisten und Besucher «müssen laut und deutlich eine Stärkung der Menschenrechte einfordern».

ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender kündigte an, bei der Olympia-Berichterstattung die politische Lage nicht auszublenden. «Wir werden keinen beschönigenden Schleier vor unsere Berichterstattung legen und auch das Bild von China zeigen, das man außerhalb der Stadien findet.»