Eurotunnel

19.10.2010, 09:33

London/afp. - TUNNEL: Der Eurotunnel verbindet das französischen Coquelle bei Calais und das englische Folkestone bei Dover. Er ist 50 Kilometer lang und verläuft teils mehr als hundert Meter unter dem Meeresspiegel. Er besteht aus zwei Hauptröhren mit einem Durchmesser von 7,60 Metern. In der Mitte liegt eine Serviceröhre mit einem Querschnitt von 4,80 Metern. Sie dient der Wartung, der Luftzufuhr und als Weg für Rettungsfahrzeuge. Alle 375 Meter sind die Tunnel miteinander verbunden, damit in Notfällen Passagiere und Personal evakuiert werden können.

NUTZUNG: Fast 50.000 Passagiere nutzen den Eurotunnel jeden Tag. Seit der Eröffnung im Mai 1994 durchquerten ihn mehr als 245 Millionen Passagiere. Pro Tag transportieren auf der Verbindung an die 300 Züge Lastwagen, Autos, Fracht und Passagiere. Die Fahrt unter dem Wasser selbst dauert rund 35 Minuten. Von London nach Paris sind die Züge im Passagierverkehr normalerweise zwei Stunden und 15 Minuten unterwegs, zwischen der britischen Hauptstadt und Brüssel dauert es etwa eine Stunde und 50 Minuten.

ZÜGE: Bisher wird der Tunnel im Passagierverkehr nur vom gelb-weißen Eurostar genutzt, der mit einer Spitzengeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern unter dem Kanal hindurchrast. Er ist eine Spezialanfertigung des britisch-französischen Konsortiums GEC-Alstom und ist an die unterschiedlichen Schienensysteme der Länder angepasst. Sicherheitsvorschriften verhindern bislang, dass deutsche ICEs den Tunnel nutzen können. Das soll sich allerdings ändern. Bis Ende 2013 will die Deutsche Bahn eine regelmäßige Zugverbindung von Deutschland nach London anbieten.