Europäisches Bildungswerk Esta Europäisches Bildungswerk Esta: Hilfe bei der Suche nach Job und Lehre
Halle/MZ. - "Man muss sich Zeit nehmenfür Motivation und eine fundierte Ausbildung",sagt der Leiter des Europäischen BildungswerkesEsta in Halle, Klaus Conrad. Seit vier Jahren leitet Conrad ein Arbeits-und Qualifizierungsjahr (AQJ), seit einemJahr zudem eine Kontaktstelle für arbeitsloseJugendliche. Basis des Angebotssind Jump, das durch die Bundesregierung aufgelegteSofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit,und die Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamtund zahlreichen Unternehmen der Region.
Im vergangenen Jahr durchliefen 273 jugendlicheArbeitslose oder Lehrstellensuchende im Alterzwischen 18 und 25 Jahren das AQJ. "50 Prozentkonnten wir in Lehre oder Job vermitteln",sagt Conrad. "Wir arbeiten mit 80 Unternehmenin Halle und Umgebung zusammen und unsereSchulungen sind komplett ausgebucht." DenFirmen sei wichtig, einen zuverlässigen Partnerzu haben, der Leute liefert, die gut geschultsind und die man in Praktika völlig unverbindlichkennenlernen kann. Denn zwei Drittel des Qualifizierungsjahressind Praktikumszeit.
Ob Straßenbau, Holzbearbeitung oder Gebäudereinigung- die Palette der Ausbildungsmodule ist breitangelegt. Neben der theoretischen Ausbildungin Mathematik, Physik, Informatik und Sozialkundekönnen die Lehrgangsteilnehmer auch einenErste-Hilfe- oder Gabelstapler-Schein erwerben.Wer also jung sei, gerade auf der Straße steheund die Zeit bis zur nächsten regulären Lehrstellen-und Jobvergabe nicht ungenutzt verstreichenlassen wolle, sei bei Esta bestens aufgehoben,wirbt Conrad.
Auch ein Gespräch mit der Kontaktstelle könneschon sehr hilfreich sein. Siegbert Reichelt,einer von vier Sozialpädagogen, kümmert sichdort um Jugendliche, die mit Schulabschluss,Lehre und Arbeitsaufnahme bisher kein glücklichesHändchen hatten. Stellensuche, Bewerbungstraining,zusätzliche Qualifikationen - was immer nochgebraucht wird, um endlich erfolgreich zusein, wird in der Kontaktstelle auf den Weggebracht. "Alles passiert auf freiwilligerBasis", betont Reichelt.
Daher können die Jugendlichen, die zum MZ-Gesprächgekommen sind, auch wieder lachen. DoreenLohse und ihr Freund Marcel Dragon zum Beispiel.Sie hat ihren Traumberuf Tierpflegerin wegeneiner Tierhaar-Allergie begraben müssen undmit späteren Versuchen, in Nürnberg Fuß zufassen, auch keinen Erfolg gehabt. Jetzt peiltsie den Beruf einer Kauffrau für Bürokommunikationan. Er hat eine Lehre als Kaufmann geschmissen,weil "das viele Herum- stehen" doch nichtsein Ding war. Später hat Marcel bei einemSicherheitsdienst gearbeitet. Jetzt schreibtdas Pärchen fleißig Bewerbungen für einenNeuanfang.
Karin Hiemer ist schon Kauffrau für Bürokommunikationund will unbedingt in Halle bleiben. Dochdie Berufserfahrung, die Unternehmen bei Bewerbungenimmer wieder fordern, bringt die schüchternejunge Frau nicht mit. Dank Esta kann sie inzwischenimmerhin auf einen Englischkurs an der Volkshochschuleverweisen. Auch Diana Fischer macht Fortschritte.Sie hat ihren Realschulabschluss nachgemachtund lernt nach einer Panne als Verkäuferinnun bei der Arbeiterwohlfahrt das, was ihrwirklich Spaß macht: Sozialarbeit mit hilfsbedürftigenMenschen.
Esta Bildungswerk, Kontaktstelle fürarbeitslose Jugendliche, Neustädter Passage1, Telefon: 0345 / 678 58 30, Internet: www.esta-bw.de.