1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. EU: EU: Mehr Wettbewerb beim Autoverkauf

EU EU: Mehr Wettbewerb beim Autoverkauf

10.01.2002, 14:30

Brüssel/dpa. - Regelwidriges Verhalten von Autoherstellern wie Volkswagen,DaimlerChrysler und Opel hat die Kommission nach Angaben von Monti-Sprecher Michael Tschernys darin bestärkt, die Vorschriften zuändern. Bisher hatte Brüssel den Autobauern per Ausnahmeregelungerlaubt, exklusive Händlernetze durchzusetzen. «Das neue System solldem Verbraucher mehr Vorteile bringen», sagte Tscherny.

Die neue Regelung soll den Wettbewerb unter Europas Autohändlernverstärken. Vergleichende Untersuchungen der EU-Kommission habenmehrfach gezeigt, dass die Neuwagenpreise innerhalb der 15 EU-Länderteilweise weit auseinander liegen. Bei Re-Importen haben Kunden schonbisher von diesen Unterschieden profitieren können. Monti will demVernehmen nach den grenzüberschreitenden Autohandel stärken. SeinVorschlag soll Ende Januar offiziell vorgelegt werden.

Nach Montis Vorstellungen sollen Autohändler künftig auch Markenverschiedener Hersteller nebeneinander verkaufen dürfen, wie«Handelsblatt» und «Financial Times Deutschland» berichteten. DieFahrzeuge dürften demnach in verschiedenen Zonen der gleichen Halleangeboten werden. Auch sollten die Autohäuser nicht mehr gezwungenwerden, entsprechende Werkstätten zu betreiben.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Frankfurt erklärte amDonnerstag, er habe sich stets für die Beibehaltung des so genanntenselektiven Vertragshändlersystems eingesetzt. Dieses System, das dieAuswahl der Vertragshändler vorsieht, sei eine «bewährte Grundlagefür einen außerordentlich scharfen und damit kundenfreundlichenWettbewerb in der EU». Der Mehrmarkenvertrieb sei schon möglich, dochdürften sich die Marken bei den einzelnen Händlern nicht mischen.

Der VDA erklärte, er wolle die offizielle Veröffentlichung desMonti-Vorschlags abwarten, bevor er dazu Stellung nehme. Ähnlichäußerten sich der Volkswagen- und Audi-Händlerverband und auchDaimlerChrysler in Stuttgart. Ein VW-Sprecher betonte lediglich dieAnsicht des Wolfsburger Unternehmens, dass sich die bisher geltendeRegelung - die so genannte Gruppenfreistellung - «bewährt» habe. DerVDA bekräftigte darüber hinaus, er halte eine enge Zusammenarbeitzwischen Verkauf und Werkstatt für wichtig.