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Eon erhöht Preise für Stromkunden in Deutschland

15.02.2010, 15:45

München/dpa. - Millionen Kunden des Energiekonzerns Eon in Deutschland müssen von Mai an mehr für ihren Strom bezahlen. Der Versorger will die Preise im Schnitt um 4,2 Prozent erhöhen, wie ein Sprecher am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sagte.

Der Versorger begründete dies mit den höheren Kosten für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien und den erhöhten Netzentgelten. Das Verbraucherportal Verivox rechnet damit, dass rund vier Millionen Eon-Kunden tiefer in die Tasche greifen müssen.

Der Konzern selbst wollte keine genaue Kundenzahl nennen. Keine Preiserhöhung plant Eon bei seiner Billigstromgesellschaft E wie einfach. Eon hatte zuletzt vor rund einem Jahr die Preise angehoben.

Die Belastungen der neuen Preisrunde fallen nach Angaben des Sprechers unterschiedlich aus. So müssen die Privatkunden von Eon Hanse in Hamburg und Schleswig-Holstein rund 6,5 Prozent mehr zahlen. Für Kunden von Eon Bayern sollen die Preise nach Angaben des Unternehmens um 1,33 Cent je Kilowattstunde steigen. Damit sollen sich für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden in der Grundversorgung Mehrkosten von rund 4 Euro monatlich ergeben. Das entspreche einer Erhöhung um 5,7 Prozent.

Die Kunden der Regionalgesellschaft Edis in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sowie von Eon in Thüringen sollen hingegen von Preiserhöhungen verschont bleiben. Der Sprecher begründete die regionalen Unterschiede damit, dass es verschiedene Entgelte für die Stromnetze in Deutschland gebe und die Belastungen für die Einspeisung von Ökostrom unterschiedlich seien.

255 Grundversorger mit Erhöhungen

Nach Verivox-Berechnungen haben mit Eon bereits 255 Grundversorger Preiserhöhungen für dieses Jahr angekündigt. 173 Unternehmen erhöhten zum Jahreswechsel ihre Entgelte, darunter auch EnBW und Vattenfall. Die Preissteigerungen im Januar beziffert Verivox auf im Schnitt 6,2 Prozent. Eon hatte zum Jahreswechsel versprochen, die Preise bis Ende April konstant zu halten, Konkurrent RWE will bis Mitte des Jahres keine Erhöhungen vornehmen.

Die Verivox-Experten empfehlen Stromkunden, genau zu vergleichen und zu prüfen, ob ein Wechsel des Anbieters für sie sinnvoll ist. «Der Wettbewerb nimmt zu», sagte eine Sprecherin. So könnten viele neue Anbieter derzeit den Strom viel günstiger anbieten, weil sie von den gesunkenen Preisen an der Strombörse profitierten.

Dagegen haben die großen Versorger ihren Haushaltsstrom in der Regel schon lange im Voraus gekauft. In die neuerliche Stromtariferhöhung fielen beispielsweise noch die deutlich höheren Einkaufspreise vom Sommer 2008, sagte der Eon-Sprecher. «Es wäre unverantwortlich, den Strom für Privatkunden am kurzfristigen Spotmarkt einzukaufen, weil dieser großen Schwankungen unterworfen ist», sagte er.