Entsorgungswirtschaft Entsorgungswirtschaft: Müllgewerbe einigt sich auf neue Tarife
Berlin/dpa. - Die rund 160 000 Beschäftigten des privatenMüllgewerbes in Deutschland bekommen vom 1. Januar 2005 an 2,4Prozent mehr Geld. Auf diese lineare Tariferhöhung haben sich derBundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) und dieGewerkschaft ver.di in der Nacht zum Donnerstag in Berlin geeinigt.Da der neue Tarifvertrag eine Laufzeit von 16 Monaten habe, betragedie Erhöhung im Kalenderjahr nur 1,9 Prozent, teilte der BDE mit. DieTarifparteien vereinbarten nach eigenen Angaben außerdem eineEinmalzahlung für jedem Beschäftigten von 200 Euro.
ver.di hatte ursprünglich eine Einkommenserhöhung von 3,9 Prozentverlangt. Der BDE hatte zuletzt 1,4 Prozent mehr Geld geboten. Nocham Dienstag und Mittwoch hatten sich bundesweit mehrere tausendBeschäftigte - darunter Müllfahrer und Deponiearbeiter - anWarnstreiks beteiligt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Neu vereinbart wurden außerdem betriebliche Öffnungsklauseln. NachAngaben der Tarifparteien können einzelne Betriebe in Notlagen dieEntgelte vorübergehend um bis zu 20 Prozent senken, um Arbeitsplätzezu erhalten. Der Betriebsrat und ver.di müssen dieser Regelung jedochim Einzelfall zustimmen.
Beide Seiten zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis der viertenVerhandlungsrunde. «Angesichts der Wettbewerbslage ist das ein gutvertretbares Ergebnis», sagte ver.di-Vorstandsmitglied Erhard Ott.Der BDE-Geschäftsführer Rainer Cosson erklärte: «Wir haben dasMögliche zur Kostenentlastung herausgeholt.»