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Energieversorgung Energieversorgung: «Solarwald» erzeugt den Strom für 30 Haushalte

28.08.2003, 08:53
Solarbäume auf einem Acker am Rande der Gemeinde Kleinwulkow bei Genthin. Mit einer Jahresleistung von aktuell 110.000 Kilowattstunden ist der Solarwald Kleinwulkow mit seinen 13 Baümen das größte Sonnenkraftwerk in Sachsen-Anhalt. Insgesamt gibt es im Land bisher rund 250 dieser Photovoltaik-Anlagen. Die meisten davon stehen auf Dächern von Privathäusern. Lediglich 0,3 Prozent des Stroms in Sachsen-Anhalt wird aus Sonnenenergie gewonnen. (Foto: dpa)
Solarbäume auf einem Acker am Rande der Gemeinde Kleinwulkow bei Genthin. Mit einer Jahresleistung von aktuell 110.000 Kilowattstunden ist der Solarwald Kleinwulkow mit seinen 13 Baümen das größte Sonnenkraftwerk in Sachsen-Anhalt. Insgesamt gibt es im Land bisher rund 250 dieser Photovoltaik-Anlagen. Die meisten davon stehen auf Dächern von Privathäusern. Lediglich 0,3 Prozent des Stroms in Sachsen-Anhalt wird aus Sonnenenergie gewonnen. (Foto: dpa) ZB

Kleinwulkow/dpa. - Mittlerweile zählt der stählerne Wald mit den schwarz glitzernden Kronen bereits 13 Solarbäume, und im September sollen weitere sechs hinzukommen.

Neben seiner Größe überrascht der Solarwald mit einem besonderenClou: Im Tagesverlauf richtet eine Computersteuerung die Solarflächenalle zehn Minuten nach dem Sonnenstand aus, um die Energiegewinnungzu optimieren. «Im Vergleich zu einer stationären Anlage am gleichenStandort konnten unsere Solarbäume im Juni fast 80 Prozent mehr Stromerzeugen», erläutert Broer. Im Jahresdurchschnitt erwartet der«Sonnenkönig» von Kleinwulkow mindestens 35 Prozent Mehrleistunggegenüber herkömmlichen Solaranlagen. Damit sollen sich auch dieInvestitionen von 42 000 Euro pro Baum nach etwa zehn Jahrenrentieren.

«Mit einer Jahresleistung von aktuell 110 000 Kilowattstunden istder Solarwald Kleinwulkow das größte Sonnenkraftwerk in Sachsen-Anhalt», sagt Volker Begert vom Magdeburger Umweltministerium.Insgesamt gebe es im Land bisher rund 250 dieser Photovoltaik-Anlagen. «Doch die meisten davon stehen auf Dächern von Privathäusernund sind nur sehr klein.» So stammen lediglich 0,3 Prozent des Stromsin Sachsen-Anhalt aus Sonnenenergie. Neben den hohen Kosten ist dafürauch ein fehlendes Förderprogramm des Landes verantwortlich, sagtBegert. Dennoch soll nach Plänen des Umweltministeriums derSolarstromanteil bis 2010 verdoppelt werden.

Dank des Gesetzes über erneuerbare Energien der rot-grünenBundesregierung rechnen sich aber auch in Sachsen-Anhalt gewerblicheSolaranlagen: «So sind die großen Energieunternehmen zur Abnahme desSolarstroms verpflichtet und müssen 20 Jahre lang eine Vergütung vonetwa 45 Cent je Kilowattstunde zahlen», erläutert Begert. Anders seimomentan ein wirtschaftlicher Betrieb der Solaranlagen nicht zumachen. «Andererseits ist Solarstrom eine Zukunftsenergie - auch inunseren Breiten.»

Davon ist auch Broer überzeugt. «Übers Jahr gerechnet liefern wirim Moment Strom für 30 Haushalte.» Nach der Erweiterung im Septembersogar für 45. «Theoretisch könnten wir damit die Stromversorgung fürKleinwulkow mit seinen knapp 200 Einwohnern komplett übernehmen»,ergänzt Broer. Und eine «Aufforstung» weiterer Flächen mitSolarbäumen will er nicht ausschließen.