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Energieversorgung Energieversorgung: EnviaM meldet sinkenden Umsatz und Gewinn

27.03.2007, 11:48

Chemnitz/dpa. - Beim Energierversorger envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) ist der Umsatz im vergangenen Jahr verglichen mit 2005 von 2,5 auf 2,24 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Überschuss sank von 99,3 auf 72,1 Millionen Euro, teilte das Unternehmen amDienstag in Chemnitz mit. Die Ursachen seien ein schärfererWettbewerb und Regulierungsdruck sowie steigende Kosten bei derStrombeschaffung, Einspeisungen aus erneuerbaren Energien und die Preissensibilität der Kunden. Auch 2007 werde mit einem rückläufigen Ergebnis gerechnet, so der größte ostdeutsche Energieanbieter.

«enviaM hat die Position als Marktführer auf dem ostdeutschenStrommarkt behauptet. Dennoch wurden nicht alle Ziele erreicht»,räumte Vorstandschef Karl-Heinz Klawunn ein. Allein die von derBundesnetzagentur veranlasste Kürzung der Netzkosten von zwölfProzent habe zu einem Umsatzrückgang «im hohen zweistelligenMillionenbereich» geführt. Mit rund 17 585 Gigawattstunden wurde auch weniger Strom als 2005 (20 265 Gigawattstunden) verkauft. Der Anteil an erneuerbarer Energie stieg von 16,7 auf 26,2 Prozent, zumeist Windenergie. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 11,5 Prozent.

Das Unternehmen rechnet auch künftig nicht mit sinkendenStrompreisen. «Wegen der anhaltend hohen Primärenergiekosten und derunverändert knappen Erzeugungskapazitäten werden sich die Preisemittelfristig auf weiter hohem Niveau bewegen», sagte Klawunn.Künftig solle es Angebote geben, bei denen die Stromlieferung mit demWohnungsschutz, der Telekommunikation oder einem Beitrag für denKlimaschutz kombiniert werden kann.

enviaM ist eigenen Angaben zufolge mit rund 1,6 Millionen Kundender größte ostdeutsche Energieanbieter. Die Zahl der Mitarbeiter sankim vergangenen Jahr von 2213 auf 2195. Fast 50 Prozent seinesStrombedarfs wird aus heimischer Braunkohle gedeckt. Rund 63 Prozentdes Aktienkapitals liegen bei der RWE Energy AG, Dortmund, rund 37Prozent werden von Kommunen in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhaltund Thüringen gehalten.