Energieversorger Energieversorger: Envia-M fährt die finanzielle Ernte der Fusion ein
Chemnitz/MZ. - Die Fusion des sächsisch-brandenburgischen Energieversorgers Envia mit der Meag in Sachsen-Anhalt hat sich aus Sicht des Unternehmens gelohnt. Im ersten vollen Geschäftsjahr seit dem Zusammenschluss zur Envia Mitteldeutsche Energie AG (Envia-M) im Sommer 2002 konnten dadurch 40 Millionen Euro gespart werden. "Das ist mehr, als wir erhofft hatten", sagte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Klawunn am Dienstag zur Bilanzvorlage in Chemnitz.
Diese Ersparnis habe nicht nur dazu beigetragen, dass der Überschuss trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf 93,5 Millionen Euro (2002: 87,8 Millionen) gesteigert werden konnte. "Wir haben das Geld auch eingesetzt, um die wegen staatlicher Eingriffe wie Stromsteuer oder Abgaben für erneuerbare Energien wie auch höherer Erzeugerpreise notwendig gewordenen Preisanpassungen klein zu halten", betonte Klawunn. Envia-M hatte die Preise für Privatkunden zum Jahreswechsel um rund zwei Prozent erhöht. Klawunn erinnerte daran, dass der Anteil von Steuern und Abgaben am Strompreis inzwischen 40Prozent ausmache. 1998 habe dieser noch bei 25Prozent gelegen.
Im laufenden Jahr müssen die rund 1,6 Millionen Haushalte in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen, die ihren Strom von Envia-M beziehen, zunächst keine weitere Teuerung befürchten. "Für das, was absehbar ist, bleiben die Preise konstant", so Vertriebsvorstand Wolfgang Ahlemeyer. Er fügte dabei an, dass aber ab 2005 moderate Erhöhungen möglich seien.
Zum Ergebnis der Fusion gehörte auch ein weiterer Personalabbau, vor allem über Vorruhestands-Regelungen. Zum 31. Dezember beschäftigte Envia-M noch 3037 Mitarbeiter, 300 weniger als ein Jahr zuvor. "Wir werden auch weiter optimieren müssen, aber nicht mehr in dem Umfang wie bisher", kündigte Personalvorstand Franz Holtgreve an.
Der Gewinn, der als eine auf 40 Cent je Aktie erhöhte Dividende ausgeschüttet wird, kommt nicht nur dem Mehrheitseigentümer, dem Energieriesen RWE, zugute. Auch rund 1400 Kommunen in Mitteldeutschland, die zusammen 36 Prozent der Anteile halten, können sich über die Zuweisung für die Stadtkasse freuen.
Mit einem auf 2,03 Milliarden Euro gesteigerten Umsatz behauptete Envia-M den Spitzenplatz unter den regionalen Versorgungsunternehmen in Ostdeutschland. Zugleich festigte der Konzern seinen Rang als viertgrößtes Unternehmen in den neuen Ländern. Im laufenden Jahr wird ein Ergebnis in gleicher Höhe angestrebt.