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Energieträger Energieträger: Verflüssigtes Erdgas gewinnt an Bedeutung

23.02.2006, 08:10

Hamburg/dpa. - Immer mehr Länder steigengegenwärtig in die Produktion, den Handel und den Verbrauch von LNGein, heißt es in der Studie, die am Donnerstag in Hamburg bei einerKonferenz der HypoVereinsbank zum Thema Schiffsfinanzierung vorgelegtwurde. Das weltweite Handelsvolumen dürfte im vergangenen Jahr rund200 Milliarden Kubikmeter LNG betragen haben, das sind über zehnProzent mehr als im Jahr zuvor und entspreche mehr als einem Vierteldes weltweit gehandelten Erdgas.

Deutschland deckt rund 23 Prozent seines Energiebedarfs durchErdgas, von denen wiederum mehr als 80 Prozent importiert werden, vorallem aus Russland, Norwegen und den Niederlanden. Das Erdgaserreicht Deutschland über Pipelines. Dadurch entsteht eine engeAbhängigkeit von den Lieferländern. «Bisher wurde Erdgas inverflüssigter Form noch nicht nach Deutschland importiert», heißt esin der Studie. Um das auf minus 160 Grad heruntergekühlte Erdgas fürden Verbraucher nutzbar zu machen, sind spezielle LNG-Schiffe,Umschlagterminals, Lagertanks und Verflüssigungsanlagen erforderlich.Diese Infrastruktur gibt es in Deutschland noch nicht.

Eine große Rolle spielt LNG beim größten Importeur Japan, derwegen seiner geographischen Lage nicht an ein Pipeline-Netzangeschlossen werden kann und deutlich mehr als ein Drittel derweltweiten Mengen aufnimmt. Auch Südkorea, die USA und Spanienimportieren bedeutende Mengen LNG. Auf der Erzeugerseite sindIndonesien, Malaysia, Algerien und Katar die wichtigstenHerkunftsländer. LNG boomt auch deshalb, weil es über größereEntfernungen immer konkurrenzfähiger geworden ist. Nahe gelegeneGasvorkommen können dagegen besser über Pipelines erschlossen werden.Mit einer LNG-Infrastruktur könnte Deutschland bei seiner Versorgungauch auf die großen Gasreserven im Nahen Osten zurückgreifen.