Energiemarkt Energiemarkt: Studie prophezeit Solarindustrie trübe Aussichten

Frankfurt/dapd. - Das geht aus einem Bericht der Wirtschaftsprüfer vonPricewaterhouse Coopers (PwC) hervor, wie die "FrankfurterRundschau" (Mittwochsausgabe) berichtete. "Eine Konsolidierungswelleist wohl unvermeidlich und wird ein sehr schmerzhafter Prozess",sagte Heiko Stohlmeyer, Teamleiter Erneuerbare Energien bei PwC, derZeitung. Einigen kleineren Solarunternehmen drohe die Übernahmedurch größere, finanzstarke Konkurrenten. Zudem könntenGroßkonzerne, die bisher nicht in der Solarbranche aktiv sind, durchZukäufe in den Markt drängen.
Stohlmeyer sagte, er rechne auch mit Insolvenzen, zuallererst beiFirmen, die sich bereits heute in Schwierigkeiten befinden. Bei derBeschäftigungsentwicklung zeigen sich die Autoren der Studie dagegenoptimistischer. Zumindest kurz- bis mittelfristig werde die Zahl derJobs in der Solarbranche nicht sinken, sagte Stohlmeyer.
Die Geschäftsaussichten der Solarunternehmen hängen laut derStudie vor allem von ihrem Produktportfolio ab. So drohe dervorübergehend stabile Preis für Solarzellen aufgrund hoherÜberkapazitäten und der zunehmend stärkeren asiatischen Konkurrenzwieder zu sinken. Dadurch könnten einige deutsche Zellenherstellerbald wieder in Schwierigkeiten und unter großen Kostendruck geraten.In der Folge könne Deutschlands und Europas Marktanteil weitersinken.
Hersteller, die ihre Solarzellen in montagefertige Moduleeinbauen, sind laut Studie dagegen durch die vergleichsweise höherenTransportkosten ihrer Produkte besser vor der Konkurrenz aus Fernostgeschützt. Allerdings würden gerade chinesische Unternehmen auchhier durch günstige Staatskredite und einen unterbewerteten Yuanbevorteilt.
Die Aussichten für einige Teilbereiche der deutschenSolarindustrie bezeichnete Stohlmeyer als nach wie vor "sehr gut".Dies gelte insbesondere für Unternehmen, die Anlagen undTechnologien verkaufen. Bei Wechselrichtern, die Solarstromnetzkompatibel machen, werde Deutschland aber beträchtlicheAnstrengungen unternehmen müssen, um seine klare Führungspositionauf dem Weltmarkt halten zu können.