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Energie Energie: Mibrag erwägt Förderung von Braunkohle bei Magdeburg

12.10.2006, 14:16
Der Marktplatz der Kleinstadt Egeln (Landkreis Aschersleben-Stassfurt) mit dem Sparkassenbau (v.l.), der evangelischen Kirche Sankt Christophorus und dem Rathaus, am Donnerstag (12.10.2006). Die Kleinstadt an der Bode wurde im Jahr 941 erstmals als Siedlung Osteregulun urkundlich erwähnt. Die Stadt befindet sich an der ehemaligen Heerstraße zwischen Erfurt und Goslar. Egeln hat rund 4300 Einwohner. Die Mitteldeutsche Braunkohle-Gesellschaft Mibrag will in der Egelner Mulde Braunkohle abbauen. Zwischen Egeln und Hakeborn, sowie Schneidlingen und Tarthun lagern rund eine Milliarde Tonnen Braunkohle. (Foto: dpa)
Der Marktplatz der Kleinstadt Egeln (Landkreis Aschersleben-Stassfurt) mit dem Sparkassenbau (v.l.), der evangelischen Kirche Sankt Christophorus und dem Rathaus, am Donnerstag (12.10.2006). Die Kleinstadt an der Bode wurde im Jahr 941 erstmals als Siedlung Osteregulun urkundlich erwähnt. Die Stadt befindet sich an der ehemaligen Heerstraße zwischen Erfurt und Goslar. Egeln hat rund 4300 Einwohner. Die Mitteldeutsche Braunkohle-Gesellschaft Mibrag will in der Egelner Mulde Braunkohle abbauen. Zwischen Egeln und Hakeborn, sowie Schneidlingen und Tarthun lagern rund eine Milliarde Tonnen Braunkohle. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Egeln/MZ/sth/eja. - Bereitsjetzt formiert sich jedoch Widerstand in derRegion. Viele Einwohner stehen dem Plan ablehnendoder skeptisch gegenüber.

Erste Probebohrungen zur Erkundung des Vorkommensin der Egelner Südmulde sind für August 2007geplant. Abhängig vom Ergebnis der Erkundungenund diverser Genehmigungsverfahren könntedie Förderung in 25 bis 30 Jahren beginnen.Das sagte der Kaufmännische Geschäftsführerder Mibrag, Heiner Krieg, am Donnerstag in Egelnnahe Magdeburg. Unter dem etwa 76 Quadratkilometergroßen Areal lagert in etwa 330 Metern Tiefemehr als eine Milliarde Tonnen Braunkohle.

Das genaue Ausmaß des möglichen Tagebaus istnach den Worten von Krieg derzeit noch nichtabzusehen. Daher sei auch nicht klar, ob Ortschaftenbeeinträchtigt oder verlegt werden müssten.Das ganze Projekt stehe erst am Anfang, derAusgang sei offen. Die Mibrag kann sich vorstellen,mit etwa 1000 Beschäftigten jährlich 15 bis20 Millionen Tonnen Braunkohle zu fördernund einen Teil der Kohle in einem neuen Kraftwerkvor Ort zu nutzen. Das entspräche etwa derFördermenge aus den beiden Mibrag-TagebauenProfen (südliches Sachsen-Anhalt) und Schleenhain(Sachsen),s> deren Kohle noch bis 2030 beziehungsweise2040 reicht. Wegen des absehbaren Endes dieserGruben erkundet die Mibrag auch im LandkreisWeißenfels nahe Lützen und in Lübtheen inMecklenburg-Vorpommern Lagerstätten.

Stein- wie Braunkohle scheint weltweit voreinem Comeback zu stehen. Nach der neuestenEnergierohstoff-Studie der Bundesanstalt fürGeowissenschaften und Rohstoffe wird die Kohleschon in etwa 25 Jahren der weltweit wichtigsteEnergieträger sein, weil die Erdölförderungihren Scheitelpunkt überschritten haben unddie Erdgasförderung "vermutlich eingeschränktersein" wird. Deutschland verfügt laut Studiemit 6,6 Milliarden Tonnen über die weltweitsiebtgrößten nutzbaren Braunkohlereserven.