Energie Energie: Bundeskartellamt leitet Verfahren gegen Gasversorger ein
Bonn/dpa. - Das Kartellamt habe vorrangig Firmen im Visier, dieüberdurchschnittlich hohe Preise verlangten. «Es besteht unteranderem der Verdacht, dass zwar Ölpreisanstiege weitergegeben wurden,nicht aber Preissenkungen», sagte Böge der Zeitung.
Der Bund der Energieverbraucher begrüßte die Ankündigung Böges. Ersehe sich in seiner Vermutung bestätigt, dass die Gaspreiserhöhungenunbegründet seien, sagte der Vorsitzende des Bundes, Aribert Peters.Das Bundeskartellamt sei aber nur für die wenigen Gasversorgerzuständig, die über die Landesgrenzen hinweg lieferten. Er erwartenun, dass auch die Landeskartellbehörden tätig würden.
Der Kartellamtschef kann die Proteste der Verbraucher gegen diejüngsten Gaspreiserhöhungen nachvollziehen. «Ich habe Verständnis fürdie Verbraucher, weil sie nicht richtig informiert werden. DieKonzerne teilen ihnen nur mit, dass Gas auf Grund der gestiegenenÖlpreise teurer wird. Gleichzeitig erfahren die Bürger, dass dieGasimportpreise sinken. Diese Widersprüche verärgern die Kunden undsorgen für berechtigtes Misstrauen.» Der Verbraucher habe keineMöglichkeit zu überprüfen, wie sein Bezugspreis zu Stande kommt.«Hier herrscht völlige Intransparenz», kritisierte Böge.
Gewinner der jüngsten Gaspreisanstiege sind laut Böge in ersterLinie die Gasförderländer wie Russland, Norwegen, Holland undGroßbritannien sowie auch Gasförderunternehmen in Deutschland.«Verlierer sind die Verbraucher», sagte der Kartellamtschef.