Empörung über vermeintliche SS-Bürgerwehr Empörung über vermeintliche SS-Bürgerwehr: Diskussion über sächsische "SäSiWa" im Netz

Halle (Saale) - Es gibt sie bereits seit 1997, doch aktuell steht sie erneut im Fokus: die „Sächsische Sicherheitswacht“. Dahinter verbergen sich Bürger, die im Auftrag der sächsischen Polizei ehrenamtlich Streife laufen. Ziel ist, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu verbessern und der Polizei zu helfen. Doch vor allem in den sozialen Medien kommt das gerade nicht gut an.
Von einer „Bürgerwehr“ ist die Rede, die sich dann auch noch „SS“ abkürzen würde. Befürchtet wird: Die Institution Sicherheitswacht könnte eine Anlaufstelle für Rechtsextreme werden, die dann ungestört ihren Bürgerwehr-Fantasien nachgehen könnten. Ausgelöst hatte dies ein Beitrag des MDR.
Tatsächlich ist die Sächsische sicherheitswacht, die sich nicht „SS“ abkürzt, sondern offiziell SäSiWa“ oder inoffiziell auch „SSW“, eine Art freiwilliger Polizeidienst, den es auch in mehreren anderen Bundesländern gibt. Bewerber müssen 18 bis 60 Jahre alt sein. Sie brauchen ein blütenweißes Führungszeugnis und einen guten Leumund haben.
Sächsische Sicherheitswacht: 50 Stunden Ausbildung durch die Polizei
Nach 50 Stunden Ausbildung durch Polizisten sind die Mitarbeiter der Sicherheitswacht dann vor allem in Wohnsiedlungen, Parks oder im Umfeld von Schulen und Spielplätzen im Einsatz. Jeder Freiwillige darf maximal 40 Stunden pro Monat arbeiten, er erhält dafür 6 Euro pro Stunde. Aktuell gibt es laut Innenministerium knapp 400 Ehrenamtliche in der Sächsischen Sicherheitswacht.
Eine Waffe tragen die freiwilligen Helfer nicht, lediglich Reizgas ist zur Selbstverteidigung erlaubt. Die SäSiWa-Helfer dürfen Befragungen durchführen und von Störern die Personalien aufnehmen. Ebenfalls dürfen sie Platzverweise aussprechen und Gegenstände sicherstellen, die sonst beschädigt oder gestohlen werden könnten. (mz)