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Elbe-Werk Roßlau gekauft Elbe-Werk Roßlau gekauft: Schiffswerft kehrt zu alten Ufern zurück

Von Lothar Gens 09.01.2006, 18:55

Roßlau/MZ. - Dieser willin den Hallen an der Roßlauer Hauptstraßezukünftig so genannte Flüsterschienen für den innerstädtischen Bahnverkehr und mobileWände für den Hochwasserschutz produzieren.

Kreis geschlossen

Bei einer Versteigerung am Zerbster Amtsgerichtwurde in der vergangenen Woche der Besitzerwechselvollzogen, sagte Schiffswerft-GeschäftsführerRichard Dammann. Damit schließt sich ein Kreis:Hatte die Schiffswerft bereits vor vielenJahren bei der damaligen Berliner TreuhandanstaltInteresse am Elbe-Werk bekundet, bekam siees damals jedoch nicht zugeschlagen. Es wurdejeweils an andere Investoren verkauft. "Diesind dort aber nicht so recht glücklich geworden",so Dammann.

Nun aber kehrt das Elbe-Werk sozusagen zurückin die Heimat. Denn dieses Werk, das als Unternehmender Brüder Sachsenberg einst das Stammhausder Roßlauer Werft gewesen ist, findet aufdiesem Weg zurück in die Firmenfamilie, zuder längst auch der Stahlbau Dessau und dieAkener Georg-Placke Werft gehören. Das betrifftden größten Teil des Elbe-Werkes - bereitsvor einigen Wochen wurde ein kleinerer Teildes Betriebes an das Wissenschaftlich-TechnischeZentrum für Motoren- und MaschinenforschungRoßlau (WTZ) verkauft, so Damann. Das Verwaltungsgebäudeund diverse Fertigungshallen jedoch erwarbdie Werft für 160000 Euro. Und sie muss weiterinvestieren. Denn, um dort die vorgesehenenProdukte fertigen zu können, "müssen wir dieHeizung modernisieren und die Hallenbereicheüberarbeiten", kündigte Dammann an. Das bedeuteAufträge für ansässige Handwerksbetriebe.

Um die Aufträge der Werft ging es neben demhistorischen Interesse am Elbe-Werk natürlichauch beim Kauf des Unternehmens. Wenn dieProduktion der Flüsterschienen und der transportablenHochwasserschutzwände demnächst in Roßlaufortgesetzt wird, gewinnt man am StandortStahlbau Dessau Platz für die Herstellungvon Brückenteilen. Für den Personalbestandder Firmengruppe wird dies allerdings ohneKonsequenzen bleiben. Die Schienen und dieSpundwände waren ursprünglich Roßlauer Produkte,die mit zumeist Roßlauer Arbeitskräften späterin Dessau hergestellt wurden. Nun geht eswieder nach Roßlau. Es wird weiterhin bei210 Beschäftigten in der Roßlauer Werft (inklusiveAuszubildende) und rund 130 im Stahlbau Dessaubleiben.

Weitere Pläne

Allerdings wird es im Elbe-Werk eventuellnicht bei den beiden erwähnten Produktionslinienbleiben. Richard Dammann: "Wie wir die dortigenHallen noch weiter nutzen können, muss nochgut überlegt werden. Schließlich ist der Kaufdes Elbe-Werkes jetzt erst erfolgt."