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Eisleben im Kreis Mansfeld-Südharz Eisleben im Kreis Mansfeld-Südharz: Widerstand gegen Müllprojekt

05.05.2008, 18:16

Eisleben/MZ/cis. - Stadtrat skeptisch

"Wir befürchten, dass eine Sondermülldeponie errichtet werden soll", sagt CDU-Fraktionschef Eduard Jantos. Dass geplant sei, ein früheres Betriebsgelände zu asphaltieren, sei "ein fadenscheiniges Argument", erklärte er. "Sicher ist die Firma nur ihre Schadstoffe nicht losgeworden." Der Stadtrat lehnte das Vorhaben mittlerweile einstimmig ab. Entschieden aber wird im Landesverwaltungsamt. Eine Sprecherin bestätigte, dass ein Antrag "auf den befristeten Betrieb für eine mobile Behandlungsanlage" vorliege. Für die Aufbereitung seien einige Monate geplant. Und danach? "Hinterher ist die Firma weg, wir aber bleiben auf dem Problem sitzen", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Stefan Gebhardt. Ähnlich denkt Udo Meyer von den Linken. "Man kann mit Abfall Millionen verdienen, wenn man ihn irgendwo unterbringt und verschwindet." Für die Einwohner blieben Gesundheitsrisiken durch die Schadstoffe.

Euro Trucks selbst weist die Vorwürfe zurück. "Wir wollen Abfälle verwerten, keinesfalls entsorgen und machen nichts Illegales", so eine Sprecherin. Zudem gebe es Pläne für ein Logistikzentrum auf dem Areal. Einfach verschwinden könne das Unternehmen ohnehin nicht. "Wir müssen in jedem Fall eine Sicherheitsleistung über mehrere hunderttausend Euro hinterlegen", sagte die Sprecherin.

Klärung vor Ort

Weitere Klärung könnte ein Erörterungstermin bringen, zu dem das Landesverwaltungsamt am Dienstag eingeladen hat. Euro Trucks hofft dabei, auf die skeptischen Stadträte zu treffen. "Wir wollen dem Vorhaben ein positives Gesicht geben."