Einzelhandel: Einzelhandel: Streikaktionen bei Otto Haldensleben möglich

Magdeburg/dpa. - Im Tarifstreit des Einzelhandels inSachsen-Anhalt könnte es einen ersten größeren Streik geben. In einerUrabstimmung beim Versandhändler Otto in Haldensleben hat sich amDienstag eine überwältigende Mehrheit der etwa 2000 Beschäftigten füreine Arbeitsniederlegung ausgesprochen, sagte der Verhandlungsführerder Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Jörg Lauenroth-Mago. Wann derStreik stattfinden soll, werde noch beraten. «Das hängt auch von derReaktion der Arbeitgeber ab», sagte Lauenroth-Mago.

Befragt wurde etwa zwei Drittel der Belegschaft. Von dengewerkschaftlich organisierten Beschäftigten sprachen sich fast allefür eine Arbeitsniederlegung aus, von den nicht organisierten etwa 92Prozent. Er sei überrascht und überwältigt von dem Ergebnis, sagteLauenroth-Mago. Für einen Streik waren 75 Prozent «Ja-Stimmen»notwendig. Lauenroth-Mago korrigierte damit seine früheren Angaben,wonach eine Zustimmung von 70 Prozent gereicht hätte.

Mit einem Streik will die Gewerkschaft in den laufendenTarifverhandlungen für die 70 000 Beschäftigten des EinzelhandelsSachsen-Anhalts den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. DieVerhandlungen waren am 28. September ohne Ergebnis vertagt worden.Die nächste Runde ist für den 11. November geplant. Die Arbeitgeberhaben bislang kein Angebot vorgelegt. ver.di fordert eine Erhöhungder Löhne und Gehälter um 3,5 Prozent. Angesichts knapper Kassen imEinzelhandel lehnen die Arbeitgeber dies ab.