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Einzelhandel Einzelhandel: Beschäftigte erhalten ein Prozent mehr Geld

03.02.2006, 13:45

Ebendorf/dpa. - Die rund 70 000 Beschäftigten im EinzelhandelSachsen-Anhalts erhalten vom 1. Dezember an ein Prozent mehr Geld.Zudem bekommen sie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 275 Euro.Auf einen entsprechenden Tarifvertrag einigten sich die Gewerkschaftver.di und der Verband der Kaufleute am Freitag in Ebendorf beiMagdeburg. Der Vertrag, der nach rund siebenmonatigen Verhandlungenzu Stande kam, orientiert sich an den Abschlüssen in Berlin undBrandenburg und läuft bis 30. Juni 2007.

Die Tarifpartner betreten damit tarifpolitisches Neuland: DieEinmalzahlungen können erstmals in Absprache zwischen dem Betriebsratund der Geschäftsführung variieren - in Abhängigkeit vom Erfolg desjeweiligen Unternehmens. Vereinbart wurde auch ein Tarifvertrag zurBeschäftigungssicherung, der in bestimmten Situationen betrieblicheBündnisse für Arbeit und damit zeitlich begrenzte Abweichungen vomFlächentarifvertrag ermöglicht.

«Der Erfolg besteht in erster Linie in der Sicherung von Urlaubs-und Weihnachtsgeld, der Wiederinkraftsetzung des Manteltarifvertragesund der weiteren Zuständigkeit der Tarifvertragsparteien beibetrieblichen Härtefällen», sagte ver.di-Verhandlungsführer JörgLauenroth-Mago.

«Die vereinbarte Entgelterhöhung ist allerdings unbefriedigend.Diese und die erste Einmalzahlung erst im April gleichen diePreissteigerung nicht aus.» Ursprünglich hatte die Gewerkschaft 3,5Prozent höhere Einkommen gefordert. Nach dem neuen Tarifvertragbeträgt das Monatsgehalt einer Vollzeitverkäuferin nach siebenBerufsjahren 1987 Euro brutto.

Vom Verband der Kaufleute gab es zunächst keine Stellungnahme. AmVortag hatte Hauptgeschäftsführer Gero Hildebrandt deutlich gemacht,dass den Arbeitgebern flexible Elemente bei der Tarifgestaltung sehrwichtig seien. Die wirtschaftliche Lage der Branche sei schwierig.