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Einigung im Tarifstreit am Flughafen Frankfurt

16.11.2009, 13:29

Frankfurt/Main/dpa. - Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt haben der Betreiber Fraport und die Gewerkschaften einen Streik abgewendet: Sie einigten sich auf ein neues Tarifwerk für das Bodenpersonal.

Nach monatelangen Verhandlungen seien betriebsbedingte Kündigungen und Ausgliederungen einzelner Geschäftssparten ausgeschlossen, teilten Vertreter der Verhandlungsparteien am Montag mit. Auf der anderen Seite sind Einsparungen beim Personal in Höhe von rund 40 Millionen Euro vorgesehen. Das defizitäre Geschäftsfeld solle in fünf Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben, sagte Fraport- Chef Stefan Schulte. Die neuen Beschlüsse beträfen sowohl die derzeit rund 5500 Beschäftigten als auch künftig eingestellte Mitarbeiter der Bodendienste.

Verdi-Fachbereichsleiter Gerold Schaub machte deutlich: «Die Einschnitte betreffen vor allem die Neueinstellungen.» Die Entgelte sollten um etwa 20 Prozent sinken, sagte Schulte. Damit sei die Arbeit der Angestellten der Fraport AG immer noch teurer als bei der Tochtergesellschaft APS. Mit der Inbetriebnahme der neuen Landebahn plane das Unternehmen weitere Neueinstellungen. «Etwa 55 Prozent der Arbeitnehmer sollen dann aber bei der Mutter (Fraport AG) eingestellt werden», sagte Schulte.

Bei den am Sonntagabend abgeschlossenen Verhandlungen ging es um die Zukunft der Bodenverkehrsdienste. Fraport bezifferte den Verlust der Sparte in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 4,5 Millionen Euro. Zu den Aufgaben des Bodendienstes gehören unter anderem das Betanken, Reinigen und Beladen der Flugzeuge.

Zwar sagte ein Betriebsratssprecher: «Es ist keine Sternstunde für die Arbeitnehmer.» Zu den von Verdi während der Verhandlungen angedrohten Streiks wird es aber nicht kommen. Die Einigungen stehen unter dem Vorbehalt, dass die Lufthansa ihren Vertrag mit der Fraport AG bei den Bodendiensten in den kommenden Jahren verlängert.