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EEX EEX: Leipzig bleibt unter Strom

Von Steffen Höhne 30.10.2007, 19:18

Leipzig/MZ. - Bei einer möglichen Fusionder Leipziger Strombörse EEX mit europäischenPartnern soll der Unternehmenssitz weiterin Leipzig bleiben. Der Standort stehe nichtin Frage, sagte gestern OberbürgermeisterBurkhard Jung (SPD) bei einem Besuch der EnergiebörseEEX. Jung schränkte ein, dass dies nicht füralle Tochtergesellschaften gelte.

In den vergangenen Wochen hatte es Spekulationendarüber gegeben, wie eine geplante Kooperationder EEX mit der französischen EnergiebörsePowernext in Paris aussehen sollte. BundesfinanzministerPeer Steinbrück (SPD) sagte gestern in Leipzig,die Bundesregierung habe großes Interessedaran, den dortigen Börsenstandort zu halten.Leipzig habe sich zu einem Zentrum beim ThemaEnergie entwickelt. Auch EEX-Chef Hans-BerndMenzel erklärte: "Der Standort steht." DieEnergiebörse mit 50 Mitarbeitern vergrößertderzeit ihren Sitz und zieht dann im Frühjahr2008 in neue Räume.

Die Energiebörse ist ein Markt für Strom,der ähnlich wie eine Wertpapierbörse funktioniert.Dabei wird der Strom am sogenannten Spotmarktfür den nächsten Tag gehandelt oder am Terminmarktfür eine Laufzeit bis zu mehreren Jahren.Den Spotmarkt hat die EEX in diesem Jahr ineine eigene Gesellschaft ausgegliedert. NachMedienberichten soll dieser nach Paris wandern.Bei den EEX-Anteilseignern scheint es jedochkeine abschließende Einigung zu geben. Währendder Eon-Konzern offenbar den Sitz einer neuenGesellschaft in Paris befürwortet, sprichtsich RWE für Leipzig aus. Im Dezember sollim Aufsichtsrat eine Entscheidung fallen.

Eine Verlagerung des Spotmarktes sehen LeipzigerStromhändler kritisch: "Damit würde Leipzigsein Herzstück verlieren", sagte ein Händler.Auf der anderen Seite wird eingeräumt, dassdie EEX über Kooperationen weiter wachsenmuss. Das Standortbekenntnis des Oberbürgermeistersgilt daher offenbar nicht für alle Firmenteile."Wer wachsen will, muss auch teilen können",sagte Jung mit Verweis auf Powernext. Über50 Prozent des in Europa gehandelten Stromswird in Leipzig entschieden. In der Vergangenheitstand die Börse in der Kritik. Ihr wurde vorgeworfen,dass einzelne große Marktteilnehmer die Preisenach oben treiben.