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DuMont Journalistenpreise 2015 in Köln DuMont Journalistenpreise 2015 in Köln: Die Welt hinterfragen

Von anne burgmer 30.11.2015, 20:43
Ausgezeichnet: Preisträgerin Luise Kotulla von Halle TV und Dumont-Vorstandsmitglied Robert von Heusinger
Ausgezeichnet: Preisträgerin Luise Kotulla von Halle TV und Dumont-Vorstandsmitglied Robert von Heusinger max grönert Lizenz

köln - In Köln ist gestern Abend in sieben Kategorien der „DuMont Journalistenpreis 2015“ verliehen worden. Der Preis würdigt herausragende Beiträge in der DuMont Mediengruppe, zu der auch die „Mitteldeutsche Zeitung“ gehört.

Isabella Neven DuMont, Herausgeberin und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, sagte in ihrer Begrüßungsansprache, der DuMont Journalistenpreis ehre „erstklassigen Journalismus - Journalismus, der couragiert und kreativ ist, Journalismus, der unsere Welt kritisch hinterfragt, Journalismus, der die Menschen erreicht.“ Sie sei stolz darauf zu sehen, „dass Qualitätsjournalismus in unserem Hause keine leere Floskel ist, sondern tagtägliche Praxis.“ Der Jury sei die Entscheidung, aus den 200 eingereichten Beiträgen die Gewinner zu wählen, sehr schwer gefallen.

Zur Preisverleihung waren auch Christian DuMont Schütte, Aufsichtsratsvorsitzender und Herausgeber der DuMont Mediengruppe, und der Vorstandsvorsitzende Christoph Bauer gekommen. „Der Journalistenpreis der DuMont Mediengruppe ist wie die Oscarverleihung. Er zeigt, dass der qualitativ hochwertige Journalismus Zukunft hat. Unabhängig davon, dass wir noch auf der Suche nach einem Geschäftsmodell sind“, sagte DuMont Schütte.

Bereits zum fünften Mal wurde der DuMont Journalistenpreis in diesem Jahr verliehen, der 2010 auf Wunsch des in diesem Jahr verstorbenen Alfred Neven DuMont für die gesamte Mediengruppe ins Leben gerufen worden war. Es gab eine Vielzahl von Neuerungen. So wurden erstmals herausragende Beiträge im Bereich Hörfunk und Bewegtbild gekürt. „Die digitale Transformation unserer Tageszeitungsmarken ist der eine Grund, warum wir gerade in diesem Jahr damit beginnen. Wir zeichnen publizistische Qualität aus – der Kanal spielt dabei keine Rolle mehr“, so Isabella Neven DuMont. In diesem Jahr wurde zudem erstmals ein Recherchepreis vergeben, auch der Nachwuchspreis und der Publikumspreis waren Neuerungen.

Isabella Neven DuMont ging auch darauf ein, dass im Internet die Glaubwürdigkeit der traditionellen Medien von einigen Bloggern angezweifelt werde, was dem Begriff der „Lügenpresse“ 2015 zu einer gewissen Popularität verholfen habe. Diese Entwicklung sei eine große Herausforderung für die Medienmarken des Hauses. Es könne nur eine Antwort geben: „Qualität macht den Unterschied! Sie ist das A und O.“ Die Arbeit der Journalisten sei heute wichtiger denn je. Die vielen Informationen, die uns zur Verfügung stehen, richtig einzuordnen, mache die Qualität journalistischer Arbeit aus. „So hinterfragen unsere Medien die vielen Wirklichkeiten, die auf uns einwirken, und sie bringen die Welt den Menschen nahe“, so Neven DuMont.

Der Jury gehörten in diesem Jahr neben Isabella Neven DuMont an: Robert von Heusinger (Vorstandsmitglied), Carsten Fiedler (Chefredakteur „Express“), Thilo Knott (Chefredakteur Digitale Transformation), Bettina Cosack (Leiterin Magazin/Seite 3 „Berliner Zeitung“) und Claudia Schall (Chefredakteurin Radio Köln).

Luise Kotulla von TV Halle wurde für ihre Dokumentation „Ein Haus für Stella“, die von Februar bis April dieses Jahres zu sehen war, von Laudator Thilo Knott mit dem Preis in der Kategorie „Bester Bewegtbildbeitrag“ ausgezeichnet. „Eindringlich, persönlich, emotional: Luise Kotulla hat für TV Halle in der Serie ,Ein Haus für Stella’ die Geschichte von der kleinen, pflegebedürftigen Stella und ihren Eltern erzählt – und damit eine Woge der Hilfsbereitschaft selbst mit in Gang gesetzt“, urteilte die Jury.

Die sechsteilige Serie zeige nicht nur, wie tatkräftige Menschen aus der Region der Familie ein behindertengerechtes Haus bauen, hieß es. Sie zeige auch: „Bewegtbild kann bewegen und Gänsehaut schaffen.“ (mz)