1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Dresdner Bank: Dresdner Bank: Allianz-Agenturen sollen 300 000 Kunden werben

Dresdner Bank Dresdner Bank: Allianz-Agenturen sollen 300 000 Kunden werben

20.03.2006, 12:44
Herbert Walter, Vorstandsvorsitzender der Dresdner Bank, äußert sich am Montag (20. März 2006) während der Bilanz-Pressekonferenz in Frankfurt am Main vor Journalisten. (Foto: dpa)
Herbert Walter, Vorstandsvorsitzender der Dresdner Bank, äußert sich am Montag (20. März 2006) während der Bilanz-Pressekonferenz in Frankfurt am Main vor Journalisten. (Foto: dpa) dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Das Potenzial sei vorhanden: «Wir sind derzeit vergleichbar mit einem mittelmäßig ausgelasteten Hotel.» Unteranderem sollen die Versicherungsagenturen der Allianz weitere 300 000 neue Bankkunden gewinnen. Bei Konsumentenkrediten sei 2006 ein Plus von 30 Prozent und beim Absatz von Zertifikaten von 20 Prozent angepeilt.

Das abgelaufene Geschäftsjahr sei zwar zufrieden stellend, aberlängst nicht ideal verlaufen, sagte Walter. «Ich gebe zu: Es war einKraftakt.» Negativ zu Buche schlug vor allem ein Einbruch imHandelsgeschäft im zweiten Quartal. Das operative Ergebnis stiegdennoch insgesamt um ein Viertel auf 745 Millionen Euro, den höchstenStand seit sechs Jahren. Auf Grund des Verkaufs von Beteiligungen undImmobilien verachtfachte sich der Jahresüberschuss auf 1,710Milliarden Euro. Die Zahlen unterscheiden sich wegenunterschiedlicher Bilanzierungsmethoden teilweise erheblich vondenen, die die Allianz in der vergangenen Woche für ihre Banktochterbekannt gegeben hatte.

Bis 2008 will Walter die Eigenkapitalrendite nach Steuern aufzwölf Prozent (2005: 9,0 Prozent) steigern. Vor Steuern entsprichtdies einer Marge von etwa 20 Prozent. Zum Vergleich: Die DeutscheBank hatte bereits 2005 eine Eigenkapitalrendite vor Steuern vonknapp 25 Prozent erreicht. «Wir sind operativ stabil und haben Kostenund Risiken im Griff», sagte Walter. Als nächster Schritt sei wiederein echtes Ertragswachstum angepeilt, das nicht auf Kostensenkungenoder dem Abbau von Risiken beruhe. Auf Spekulationen über erneuteStellenstreichungen reagierte der Vorstandschef ausweichend, meinteaber: «Wir müssen nichts nachjustieren.»

Dem letzten Restrukturierungsprogramm der Bank sollten 4700Stellen zum Opfer fallen, davon wurden 90 Prozent bereits ohnebetriebsbedingte Kündigungen abgebaut. Die Mitarbeiterzahl liegtaktuell bei 28 774, damit sind seit der Übernahme durch die Allianzmehr als 17 000 Jobs gestrichen worden. Die Dresdner Bank verfügtderzeit über 959 Geschäftsstellen, zehn weniger als vor einem Jahr.Profitieren wollen Allianz und Dresdner Bank als «integrierterFinanzdienstleister» vom gegenseitigen Verkauf ihrer Produkte überden Bankschalter und die Versicherungsagenturen. Im Jahr 2005gewannen die Allianz-Vertreter neue 361 000 Bankkunden, angepeiltwaren lediglich 300 000.