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Dresden Dresden: Straßenmusiker tyrannisieren eine Stadt

10.06.2016, 14:01
Symbolbild: Straßenmusiker spielen in einer Fußgängerzone.
Symbolbild: Straßenmusiker spielen in einer Fußgängerzone. imago stock&people

Dresden - Eine Gruppe von Straßenmusikern wird in Dresden zunehmend zum Problem für Anwohner und Geschäftsleute.

Die osteuropäischen Musikanten haben die Fußgängerzone in der Prager Straße seit geraumer Zeit zu ihrem Revier erklärt und beschallen dort in voller Lautstärke die Innenstadt mit den immergleichen Melodien.
Immer mehr Bewohner, Händler und Mitarbeiter von ansässigen Behörden kommen an ihre nervliche Belastungsgrenze und beschweren sich über den Dauerlärm in der City, schreibt die Sächsische Zeitung in Dresden. 

Auch Mitarbeiter des Oberlandesgerichtes leiden unter dem täglichen Lärm am Schloßplatz. Kontinuierliches Arbeiten sei wegen des Lärms  unmöglich, zitiert die Zeitung Gerichtspräsidenten Ulrich Hagenloch, der inzwischen einen Beschwerdebrief an den Dresdner Stadtrat verfasst hat.

Dort hat jetzt SPD-Fraktionschef Christian Avenarius Konsequenzen angekündigt. Zur Lösung des Problems werde über die Rückkehr zu einer alten Regelung nachgedacht, was ein radikaler Kurswechsel für die Sozialdemokraten bedeuten würde.

Musiker müssen Orte wechseln

Mit der 2014 neu eingeführten Regelung sollte es Straßenmusikern eigentlich leichter gemacht werden. Der Stadtrat hatte die strengen Regeln von 2013 entschärft. Statt sich allmorgendlich für 25 Euro eine Genehmigung beim Straßenbauamt holen zu müssen, dürfen Künstler nun  ganz unbürokratisch für maximal 30 Minuten an einer Stelle spielen. Danach ist ein Ortswechsel fällig.

Die Großfamilie aus Osteuropa umgeht das offenbar, indem sie auf der Prager Straße im Halbstundentakt die Besetzung austauscht und ein paar Meter weiterrückt.  Alle Hoffnungen auf Besserung liegen auf SPD-Mann Avenarius, doch dessen Vorschlag stößt bei Grünen, Linken und Mitgliedern der eigenen Fraktion nicht auf allzu große Begeisterung. Keine guten Nachrichten für die gestressten Ohren der Anlieger in der Dresdner City.  (mz/mad)