Dow-Manager wird 65 Dow-Manager wird 65: Mühlhaus zieht Fäden für Chemie
Schkopau/MZ/sth. - Mühlhaus stand in den letzten Jahren als einer von drei Geschäftsführern im operativen Geschäft nie in der ersten Reihe, sondern knüpfte meist im Hintergrund die Kontakte zu Bundes- und Landespolitik sowie den Verbänden. Als sein berufliches Ziel sehen Weggefährten die langfristige Sicherung des Standortes in Schkopau. Hier ist seine Arbeit offenbar noch nicht zu Ende.
Mühlhaus wurde 1942 in Halle geboren, nach dem Abitur studierte er Verfahrenstechnik in Merseburg, bevor er 1966 als Konstrukteur in das Buna-Kombinat wechselte und später noch promovierte. Nach der Wende stieg Mühlhaus zum Direktor auf und setzte sich für den Erhalt des Werks mit damals 8 000 Mitarbeitern ein. Nach langen Kämpfen mit den Gewerkschaften und der Treuhand und reichlich Fördermitteln gelang es 1995, Dow als Investor für Schkopau und Böhlen zu gewinnen.
"Auch bei oft unterschiedlichen Vorstellungen hat Mühlhaus die Interessen des Standortes gut vertreten", erinnert sich Peter Hüttenmeister, Chef der IG Bergbau, Chemie und Energie Nord. Der zurückhaltend auftretende Manager wird von Geschäftspartnern als "bester Kenner des mitteldeutschen Stoffverbundes" beschrieben, der strategisch den Ausbau des Werks plane. Mit Erfolg wie sich zeigt: Derzeit wird in Schkopau kräftig für die Dow Automotive-Sparte gebaut. Mit der Etablierung eines Chemieparkes wurden Lieferanten und Weiterverarbeiter gewonnen.
Als drängendste Aufgabe bezeichnete Mühlhaus kürzlich, die Energie- und Rohstoffversorgung zu sichern. Hier hat die Chemie in Mitteldeutschland im weltweiten Wettbewerb nicht die besten Karten. Die Pläne für einen zweiten Cracker, der Erdöl in wichtige Vorprodukte aufspaltet, sind vorerst nur in der Schublade. Die Enkelkinder des verheirateten Ingenieurs müssen auf den Opa im Ruhestand noch etwas warten.