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"Kommen sie nie wieder nach Köln" Doppelnamen-Witz des Komikers Bernd Stelter: Weimarerin nach Düsseldorf eingeladen

28.02.2019, 10:40
Bernd Stelter auf der Bühne: Bei einer TV-Sitzung in Köln entert eine Frau aus Weimar die Bühne und erntet einen Shitstorm im Netz.
Bernd Stelter auf der Bühne: Bei einer TV-Sitzung in Köln entert eine Frau aus Weimar die Bühne und erntet einen Shitstorm im Netz. dpa

Weimar - Nach ihrem Aufsehen erregenden Einschreiten bei einer Karnevalssitzung in Köln hat die Weimarer Steuerberaterin Gabriele Möller-Hasenbeck nach eigenen Worten Einladungen von wildfremden Leuten nach Düsseldorf erhalten - die Konkurrenz-Karnevalshochburg. „Alle übers Internet“, sagte Möller-Hasenbeck am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatte sie jedoch auch viele negative Kommentare sowohl im Internet als auch in an sie gerichteten Schreiben erhalten. „Bleiben sie in Weimar und kommen sie nie wieder nach Köln“ oder „Lass dich in Köln nicht mehr blicken“, stand in Briefen, die sie am Mittwoch von Unbekannten erhielt, berichtete Möller-Hasenbeck.

Doppelnamen-Witz löst bei Gabriele Möller-Hasenbeck Emörung aus

Die Thüringerin hatte sich bei einer Karnevalssitzung über einen Doppelnamen-Witz des Komikers Bernd Stelter empört und war auf die Bühne gestürmt. Der Vorfall hatte in sozialen Netzwerken ein enormes Echo ausgelöst und wurde als Video verbreitet.

Im Fernsehen wird diese Szene aber nicht zu sehen sein. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat sich entschlossen, sie rauszuschneiden. Eine WDR-Sprecherin stellte klar, Stelters Witze über Doppelnamen würden in der Sendung durchaus zu sehen sein, nur eben nicht der Protest der Frau, die zu ihm auf die Bühne gekommen war.

Die Sendung „Karneval in Köln“, die am Rosenmontag um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen ist, sei ein Zusammenschnitt zweier jeweils sechsstündiger Aufzeichnungen von Kölner Karnevalssitzungen, teilte der WDR am Mittwoch mit. „Die in den Medien diskutierte Störung der Rede Bernd Stelters durch eine Zuschauerin erstreckte sich mit Unterbrechungen über mehrere Minuten und ist in vielen Teilen akustisch in der Aufzeichnung nicht hörbar und teilweise unverständlich.“ Deshalb habe der Sender entschieden, die Szene in dem Zusammenschnitt nicht zu zeigen.

Viele Hasskommentare gegen Frau aus Weimar nach Kritik an Bernd Stelter

Die Weimarer Steuerberaterin hatte berichtet, dass die hasserfüllten Reaktionen so weit gingen, dass sie auf Bewertungs-Portalen im Internet extrem negative Beurteilungen erhielt. „Ich bin heute morgen zum Beispiel angerufen worden von einem Unternehmen, das so eine Seite betreibt, und die haben gesagt, dass sie seit zwei Tagen nur dabei sind, diese Hasskommentare zu löschen“, berichtete Möller-Hasenbeck am Mittwoch. Deshalb sei ihr vorgeschlagen worden, ihre Seite abzuschalten, damit keine Bewertungen mehr möglich sind. „Da hab ich gesagt, dass ich einverstanden bin.“

Dabei seien solche Seiten nicht unwichtig. „Ich denke, es gibt schon immer mehr Leute die bei der Suche nach einem Steuerberater solche Seiten nutzen.“ Das sei ja etwa bei Hotelportalen nicht anders.

Letztlich habe sie einen solchen „Aufriss“ gar nicht haben wollen. „Da bin ich auch gar nicht der Typ dafür.“ Jetzt müsse sie allerdings durch die Angelegenheit durch. Dennoch würde sie sich wünschen, dass manche Zeitgenossen ihren Sinn für Humor einmal kritisch hinterfragen. (dpa)