Aus Versehen angeboten Diebesgut? Staatsanwaltschaft Chemnitz stellt Stasi-Münze versehentlich auf Auktionsportal

Chemnitz - Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hat eine Stasi-Gedenkmünze aus der DDR auf einem Justiz-Auktionsportal angeboten. Die Münze sei versehentlich auf die Internetplattform eingestellt worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag auf Nachfrage. Die Auktion wurde nach der Anfrage der Deutschen Presse-Agentur vorzeitig beendet. Der Verkauf von Stasi-Gedenkmünzen sei unzulässig, so die Sprecherin. Aus Pietätsgründen habe die Staatsanwaltschaft das Angebot zurückgezogen.
Ermittler fanden die Münze nach Angaben der Sprecherin bei einer Hausdurchsuchung eines mutmaßlichen Diebes. Die Münze sei niemandem zuzuordnen gewesen. Daher wurde sie als Fundsache behandelt und versehentlich im Auktionsportal „Justiz-Auktion“ zum Startgebot von einem Euro angeboten. Wann die Münze eingestellt wurde, konnte die Sprecherin nicht sagen. Bis zum Freitag lagen drei Gebote vor, der Höchstbietende war bereit, elf Euro für die Stasi-Gedenkmünze zu zahlen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft werden die Bieter nun benachrichtigt, dass die Aktion beendet wurde.
Die etwa 55 Gramm schwere Münze der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Karl-Marx-Stadt, erinnert an den 20. Jahrestag des Ministeriums für Staatssicherheit. Somit wurde sie wohl in den 1970er Jahren angefertigt. Sie ist den „Kampfgefährtinnen der Tschekisten“ gewidmet. Auf der Vorderseite der Münze ist das Staatswappen der DDR sowie eine Hand mit einem Schnellfeuergewehr abgebildet. (dpa)