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Die Toten Hosen in der DDR Die Toten Hosen in der DDR: Ein Kurzbesuch mit bitterem Ende

04.12.2009, 19:31

Halle/MZ/STK. - Die Stasi merkte nichts, die meisten Fans allerdings auch nicht. Auf Anregung eines Freundes reisten die Toten Hosen 1983 als Touristen in die DDR und spielten dann ein Konzert in einer Ostberliner Kirche. "Es waren aber nur 30 Leute da", erinnert sich Andi Meurer, "weil alle wegen der Stasi Angst hatten, es weiterzuerzählen."

Das Schlagzeug für den Auftritt bekam die Band seinerzeit von einem Puhdys-Sohn, einige Gitarren schleuste ein englischer Soldat über die Grenze, andere brachten Besucher mit. "Da waren Knoten in den Saiten, weil die gerissen waren und es keinen Ersatz gab".

Nach einem zweiten illegalen Konzertbesuch in der DDR reagierte die Stasi. Gegen die Toten Hosen wurde ein Einreiseverbot verhängt, Besucher des Auftrittes in einem Kirchgarten wurden abgeholt und vernommen.

Nach dem Mauerfall waren die Toten Hosen sofort wieder da. Auf ihrer "Magical-Mystery-Tour" fuhr die Band per Fahrrad von Ort zu Ort und spielte unangekündigt in kleinen Sälen - eine Tradition, an der die Superstars bis heute festhalten. So ist auf der "Volle-Dröhnung"-Ausgabe der DVD "Mach mal lauter" neben dem gigantischen Rock-Fest aus der Berliner Waldbühne auch der Mitschnitt eines Konzertes im Berliner Klub SO 36 enthalten.