Die Täter Die Täter: Anschlag in Antalya ist «Racheakt» kurdischer Extremisten
Istanbul/dpa. - Dieselbe Gruppe, die dem Umfeld der verbotenen Arbeiterpartei PKK zugerechnet wird, hatte sich bereits zu der Serie von Bomben im türkischen Badeort Marmaris und in einem Istanbuler Außenbezirk bekannt. Dabei waren in der Nacht zum Montag 27 Menschen verletzt worden, unter ihnen 10 britische Touristen.
In Antalya ist unterdessen auch das dritte Todesopfer identifiziert worden. Es sei ein 18-jähriger Schüler, den die Familie als vermisst gemeldet hatte, meldete die Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Behörden.
Die beiden anderen Todesopfer sind ein 20-Jähriger und ein Polizist im Ruhestand. Bei der Explosion im Stadtzentrum waren am Montag Dutzende von Menschen verletzt worden, darunter auch drei deutsche Urlauber sowie weitere elf ausländische Touristen aus verschiedenen Ländern.
Während die Polizei in Antalya nach zwei Verdächtigen sucht, wurde in der westtürkischen Hafenstadt Izmir nach Angaben der Sicherheitsbehörden ein weiterer Bombenanschlag vereitelt. Dort wurden 2,5 Kilogramm Plastiksprengstoff sichergestellt und ein mutmaßliches Mitglied der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK sowie fünf Komplizen festgenommen. Der Anschlag soll parallel zu den Bombenexplosionen in Istanbul, Marmaris und Antalya geplant gewesen sein.
Zu den Anschlägen in Istanbul und Marmaris hatte sich die Extremistengruppe Freiheitsfalken Kurdistans bekannt, die als Splittergruppe der PKK angesehen wird. Die Europäische Union verurteilte die Terrorwelle in der Türkei. Die Reiseveranstalter TUI und Thomas Cook boten ihren Kunden unterdessen kostenlose Umbuchungen an.