Die Sitzverteilung im Europaparlament
Brüssel/dpa. - Die Reformverträge der EU sehen vor, dass die Zusammensetzung des Europaparlaments von 2009 an geändert wird. Die Zahl der Abgeordneten sinkt von 785 auf 750. Die Staats- und Regierungschefs müssen die Sitzverteilung gemäß einem Vorschlag des Parlaments einstimmig festlegen.
Italien ist damit jedoch nicht einverstanden und fordert Nachbesserungen. Dem Vorschlag zufolge sollen die Abgeordnetensitze künftig nach dem Prinzip der «degressiven Proportionalität» vergeben werden. Dies bedeutet, dass die großen Staaten verhältnismäßig weniger Abgeordnete bekommen als kleine. Außerdem wird die Bevölkerungszahl zum Maßstab genommen.
Deutschland bekäme danach die meisten Abgeordneten (96 statt bisher 99). Von den drei folgenden Staaten, die bisher jeweils 78 Sitze hatten, erhielte Frankreich künftig 74, Großbritannien 73 und Italien 72 Sitze. Italien sieht darin eine ungerechtfertigte Schlechterstellung gegenüber anderen Staaten. Zudem meint die italienische Regierung, es sei fairer, die Zahl der Staatsbürger und nicht die Zahl der Einwohner zum Maßstab zu nehmen.