Die Geschichte der Semperoper
Dresden/dpa. - Das erste Königliche Hoftheater von Baumeister GottfriedSemper (1803-1879) war 1841 an gleicher Stelle eingeweiht worden. Esüberstand zwar die Flammen der Revolution im Mai 1849, fiel aber 1869einer Brandkatastrophe zum Opfer. Semper, der in den Revolutionstagenin Dresden Barrikaden gebaut hatte, befand sich zu diesem Zeitpunktim Exil. Auf Druck aus der Bürgerschaft wurde er aber auch mit demEntwurf für einen Nachfolgebau beauftragt. In der zweiten Semperoper,die bis 1895 gleichermaßen dem Schauspiel diente, hob sich erstmalsam 2. Februar 1878 der Vorhang. Am 31. August 1944 gab eskriegsbedingt den letzten Akt - Carl-Maria von Webers «Freischütz».
Bei den Luftangriffen auf Dresden am 13./14. Februar 1945 versankauch die Oper in Schutt und Asche. Zwischen 1946 und 1955 wurde dieRuine gesichert und ein provisorisches Dach montiert. Dafür spendeteauch die Dresdner Bevölkerung Geld. Der endgültige Beschluss zumWiederaufbau fiel 1976, ein Jahr später war Grundsteinlegung. Der Baukostete rund 225 Millionen DDR-Mark und wurde zugleich zu einerLeistungsschau für die beteiligten Gewerke. Schon Semper hatteseinerzeit aus Kostengründen viel mit Material experimentierenmüssen. Die täuschend echt aussehenden «Mamorsäulen» im Vestibül sindnichts weiter als polierter Gips. Am 13. Februar 1985 wurde dasBauwerk mit jenem Stück wiedereröffnet, dass den Abgesang zuKriegszeiten markierte - Webers «Freischütz».