Die einzelnen Schritte beim Grippeviren-Nachweis
Berlin/dpa. - Um ein Grippevirus genau zu bestimmen, sind mehrere Schritte erforderlich. Von den beiden Virustypen A und B existieren verschiedene Subtypen, durchnummeriert nach den beiden wichtigsten Eiweißen der Virushülle, Hämagglutinin (H) und Neuraminidase (N).
Der aktuelle, mutierte Schweinegrippen-Erreger ist ein Virus vom Typ A/H1N1. Für eine Diagnose klärt zunächst der Hausarzt anhand der Symptome des Patienten, ob eine echte Grippeerkrankung oder eher ein harmloser grippaler Infekt wahrscheinlich ist: Für eine Grippe sprechen neben Husten oder Schnupfen vor allem Fieber, plötzlicher Krankheitsbeginn, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. Ein Abstrich aus Rachen oder Nase, der mittels eines Grippe-Schnelltestes analysiert wird, hilft hier weiter: Verschiedene Schnelltests, deren Ergebnisse nach rund 20 Minuten vorliegen, gibt es bereits. Sie können in der Regel die Influenzatypen A oder B anzeigen, nicht jedoch die Proteine der Subtypen identifizieren.
Fällt der Schnelltest positiv aus, wird deshalb meist ein weiterer Abstrich vorgenommen, den dann ein Fachlabor genetisch typisiert. Dazu wird die sogenannte Polymerase-Kettenreaktion (englisch Polymerase Chain Reaction, PCR) angewendet. Das ist eine Methode, um die Erbsubstanz DNA mittels des Enzyms DNA-Polymerase zu vervielfältigen und dann zu analysieren. Lautet das Ergebnis A/H1N1, wird es durch eine weitere, spezifische PCR am Nationalen Referenzzentrum für Influenza in Berlin bestätigt. Dabei wird das Erbgut des Erregers zusätzlich sequenziert, die einzelnen Bausteine also in ihrer Reihenfolge bestimmt. Dadurch sind genauere Aufschlüsse über biologische und krankmachende Eigenschaften des Erregers möglich.