DWD Wetter 2022 in Berlin: Zu warm und viel zu trocken

Berlin/Offenbach - Mit durchschnittlich 11,2 Grad Celsius ist es in der Bundeshauptstadt im zu Ende gehenden Jahr 2022 ungewöhnlich warm gewesen. Zudem war es mit 403 Liter Niederschlag je Quadratmeter viel zu trocken, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach in einem Jahresrückblick am Freitag mitteilte. Die langjährigen Mittel der internationalen Referenzperiode von 1961 bis 1990 liegen bei 9,1 Grad und 573 Liter. Damit habe Berlin als niederschlagsärmste Region alle anderen Bundesländer weit hinter sich gelassen, hieß es. Die Sonne schien an 2045 Stunden. Das war auch deutlich mehr als die 1635 Stunden des langjährigen Mittels. Der März brachte sogar einen neuen Sonnenscheinrekord. Im November gab es einen Frostschock und im Dezember sogar elf Tage Dauerfrost.
Auch für Deutschland insgesamt war den Angaben zufolge 2022 ein außergewöhnliches Wetterjahr. Der Temperaturrekord von 2018 von mit 10,5 Grad Celsius sei zumindest eingestellt worden, hieß es. Das zeige, dass die Erwärmung weitergehe. Seit 1881 sei es in es in Deutschland inzwischen 1,7 Grad wärmer geworden. Im Vorjahr habe dieser Wert noch bei 1,6 Grad gelegen. „Wir haben es bisher nicht geschafft, wirkungsvoll auf die Treibhausgasbremse zu treten. Die Erderwärmung schreitet nahezu ungebremst voran“, sagte der Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes, Tobias Fuchs.
Mit einem Niederschlagsdefizit von etwa 15 Prozent waren die vergangenen zwölf Monate auch sehr trocken. Die Sonne schien im bundesweiten Mittel rund 2025 Stunden - etwa 30 Prozent mehr als der Referenzwert von 1544 Stunden.