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Entkriminalisierung Verkehr: Justizsenatorin für höheren Cannabis-Grenzwert

Von dpa Aktualisiert: 07.10.2022, 14:56
Ein Mann hält einen Joint in der Hand.
Ein Mann hält einen Joint in der Hand. Fabian Sommer/dpa/Illustration

Bremerhaven - Die Bremer Justizsenatorin Claudia Schilling (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, den Grenzwert von Cannabis im Straßenverkehr anzuheben. Der Wert liegt momentan bei 1,0 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum. THC ist die psychoaktive Substanz von Cannabis.

„Selbst bei niedrigsten THC-Werten und auch wenn die Betroffenen absolut fahrtüchtig waren, kann bislang eine MPU angeordnet werden und es droht der Verlust des Führerscheins“, sagte Schilling am Freitag laut Redemanuskript in Bremerhaven. „Das kann - wenn man es denn mit der Entkriminalisierung von Cannabis ernst meint - nicht der richtige Weg sein.“ MPU steht für medizinisch-psychologische Untersuchung.

Schilling sprach bei einer Veranstaltung des gemeinnützigen Vereins Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Dieser setzt sich für die Aufklärung über die Gefährlichkeit von Alkohol und Drogen sowie die Forschungsförderung auf dem Gebiet ein.

Auf dem 60. Verkehrsgerichtstag in Goslar hätten sich Experten dafür ausgesprochen, den Cannabis-Grenzwert anzuheben, so die Senatorin. Der Wert sei so niedrig, dass er lediglich einen Cannabiskonsum nachweise, stellte ein Arbeitskreis fest. Ob man dadurch beim Fahren beeinträchtigt sei, lasse sich wissenschaftlich nicht beweisen.