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Kirche Ukraine-Krieg Thema bei zentralem Reformationsgottesdienst

Von dpa Aktualisiert: 01.11.2022, 21:09

Jena - Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und dessen Folgen hierzulande haben den zentralen Thüringer Gottesdienst zum Reformationstag geprägt. „Unsere Welt ist eine andere geworden“, sagte Pastorin Nina Spehr am Montag in ihrer Predigt in der evangelischen Jenaer Stadtkirche. Die Agenda des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei unberechenbar, das mache vielen Menschen Angst. „Mir scheint die Sorge größer als die Hoffnung.“ Gottesdienstteilnehmer äußerten auch Sorge vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft. Dies sei etwa bei den wöchentlichen Protestdemonstrationen zu beobachten.

Auch in der Reformation vor rund 500 Jahren sei die Welt plötzlich eine andere geworden, erinnerte die Pastorin an die Veröffentlichung kirchenkritischer Thesen durch den Theologen Martin Luther (1483-1546). Er hatte diese nach der Überlieferung am 31. Oktober 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg genagelt. Dies gilt als Beginn der Reformation. Später hatte der von den Kirchenoberen verfolgte Luther inkognito auch in Jena Station gemacht, dort unerkannt in einem Gasthof mit Studenten diskutiert und in der Stadtkirche gepredigt. Im evangelisch geprägten Thüringen ist der Reformationstag gesetzlicher Feiertag