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Unternehmen Thüringen baut Netz mit Industriestandorten aus

Wie wichtig gut erschlossene Industrieflächen für die wirtschaftliche Entwicklung sind, zeigen Großinvestitionen der vergangenen Jahre. Thüringen hat da noch einiges vor, sagt der Chef der Landesentwicklungsgesellschaft.

Von dpa Aktualisiert: 04.01.2023, 22:21

Erfurt - In mehreren Regionen Thüringens sollen in diesem Jahr Gewerbegebiete für Industrieansiedlungen erschlossen werden. Das gelte unter anderem für ein etwa 50 Hektar großes Areal am Hermsdorfer Kreuz, wo sich die Autobahnen A4 und A9 kreuzen, sagte der Geschäftsführer der Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), Andreas Krey, der Deutschen Presse-Agentur. „Dort besteht Planungsrecht. Wir können 2023 mit der Erschließung beginnen.“

Auch für ein ebenfalls etwa 50 Hektar großes Areal bei Gotha könnten voraussichtlich in diesem Jahr die Arbeiten starten. Weitere Projekte, die in den kommenden Jahren folgen sollen, gebe es in Waltershausen und Artern. Nach Einschätzung des LEG-Chefs kann in Waltershausen im Kreis Gotha voraussichtlich 2024 der Start für ein 120 Hektar großes Industriegebiet erfolgen. In Artern gehe es um 80 Hektar. „Wir verspüren eine verstärkte Nachfrage nach Industrieflächen auch in Nordthüringen.“

Krey sieht den Freistaat bei Gewerbeflächen auch im Ländervergleich gut aufgestellt. „Wir haben in der Summe etwa 1000 Hektar Industriegroßflächen in der Entwicklung. Das hat in dieser Größenordnung kaum ein anderes Bundesland.“ Dabei habe Thüringen mit seinen Mittelgebirgsregionen eine eher schwierige Topographie.

Es habe sich bewährt, dass das Land bereits 2010 eine Großflächeninitiative gestartet habe. „Standorte für Industrieinvestitionen wurden ausgewiesen und vorbereitet. Das ist der Vorteil einer langfristigen Strategie.“

Zu den Großstandorten gehöre das „Erfurter Kreuz“ mit etwa 400 Hektar, wo in diesem Jahr unter anderem eine große Batteriefabrik des chinesischen Investors CATL eröffnet werden soll, sowie die Gebiete „Goldene Aue“ bei Nordhausen und Gera-Cretzschwitz, wo sich der Internethändler Amazon angesiedelt hat.

Erfolgreich sei, dass das Land einen hohen Anteil der Erschließungskosten für neue Gewerbegebiete mit staatlichen Finanzspritzen übernehme. Bei Großstandorten könnten das zweistellige Millionenbeträge sein, sagte Krey. „Wir können dadurch bei Investoren mit günstigen Grundstückspreisen punkten.“