Auszeichnungen „Stadtumbau Award 2022“ für die Künstlerstadt Kalbe

Naumburg - Für sein Engagement um die Belebung einer altmärkischen Kleinstadt mit Kunst und Kultur hat der Verein Künstlerstadt Kalbe den „Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt 2022“ bekommen. Die im Altmarkkreis Salzwedel ansässige Initiative rund um die Vorsitzende Corinna Köbele setzte sich am Donnerstag in Naumburg gegen Projekte aus Bad Dürrenberg, Dessau-Roßlau, Halle und Wernigerode durch, teilte das Ministerium für Infrastruktur und Digitales mit, das den undotierten Preis gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Stadtumbau seit 2018 auslobt.
Insgesamt waren in diesem Jahr den Angaben zufolge zwölf Projekte in die Auswahl für die Auszeichnung gekommen, fünf hatten es ins Finale geschafft. Das Motto der fünften Wettbewerbsrunde lautete „Städte gestalten - Innenstädte beleben“. Die Vielfalt der Bewerbungen habe sich von identitätsstiftenden Kunst- und Kulturprojekten über die Wiederbelebung städtischer Quartiere durch Umnutzung bis zu Digitalisierungsprojekten zur Stärkung des Tourismus erstreckt.
Der Verein Künstlerstadt Kalbe begegnet seit 2013 nach eigenen Angaben unter dem Motto „Fülle in die Hülle“ mit Kunst und Kultur den Folgen des demografischen Wandels in Kalbe und der dünn besiedelten Altmark. Es gehe darum, Bleibeperspektiven zu schaffen, die Lebensqualität der Menschen zu steigern und Zuzug attraktiv zu machen. Seit Jahren richtet der Verein einen mehrwöchigen Sommer- und Wintercampus aus. Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt kommen mit einem Stipendium nach Kalbe, um dort zu arbeiten und ihre Kunst zu präsentieren, etwa bei Atelier-Rundgängen.
Auch das Kleinkunstfestival „Brucca!“ und das Bänkefest sowie der Betrieb einer eigenen Galerie konnten im Stadtbild Kalbes etabliert werden. Laut Ministerium „bespiele“ der Verein inzwischen 15 zuvor ungenutzte Immobilien in der Stadt, darunter auch einen Kulturhof.