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Landwirtschaft Sonnenblumenanbau bleibt Risiko für Bauern: Ertrag schwächer

Brandenburg hat die meisten Sonnenblumen in Deutschland. Die Landwirte haben aber mit Risiken zu kämpfen, nicht zuletzt wegen extremer Wetterlagen.

Von dpa Aktualisiert: 16.10.2022, 21:19
Gelbe Sonnenblumen und lila blühende Phacelia stehen auf einem Feld.
Gelbe Sonnenblumen und lila blühende Phacelia stehen auf einem Feld. Patrick Pleul/dpa/Archiv

Strausberg - Brandenburgs Bauern haben in diesem Jahr Ertragseinbußen bei der Sonnenblumenernte hinnehmen müssen. Das teilte der Landesbauernverband Brandenburg auf Anfrage mit. Demnach wurden im Vorjahr im Schnitt 2,5 Tonnen pro Hektar geerntet, in diesem Jahr waren es noch 1,5 Tonnen. Grund dafür sei die extreme Trockenheit und Hitze im Juni und Juli gewesen.

Brandenburgs Bauern hatten die Anbaufläche für Sonnenblumen mehr als verdoppelt: Ehemals knapp 11.000 Hektar wurden nach Verbandsangaben nun auf rund 22.000 Hektar erweitert. Die Bauern reagierten damit auf die erhöhte Nachfrage durch den Krieg in der Ukraine, der die Importe von Sonnenblumenöl einschränkte. Insgesamt wurde laut Bauernverband also mehr geerntet, durch die Wetterbedingungen war die Ernte pro Hektar aber deutlich schlechter.

Auch Landwirt Marius Linnemann baute auf seiner Landfarm in Strausberg (Märkisch Oderland) in diesem Jahr mit 120 Hektar doppelt so viele Sonnenblumen an wie im Vorjahr. Seine Ernte fiel mit 2 Tonnen pro Hektar gut aus. Trotzdem nutze er nur ein Zehntel seiner Anbaufläche für Sonnenblumen, da der Anbau neben den Wetterbedingungen noch mit anderen Risiken verbunden sei. „Die Preise bleiben nicht stabil und wir wissen nicht, wie sich der Markt in den nächsten Jahren entwickelt“, sagte Linnemann. Andere Pflanzen wie Mais seien für seinen Betrieb deutlich besser geeignet, da er diese Pflanzen noch in der eigenen Biogasanlage verwerten könne. Das gehe mit den Sonnenblumen nicht.

Trotz schwankender Preise und Hitzerisiko will Linnemann aber nicht ganz auf die Sonnenblumen verzichten: „Während der Ölknappheit im Frühjahr waren wir froh, dass wir zumindest kleine Mengen an Sonnenblumen regional liefern konnten.“