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Freizeit Schloss Wörlitz von über 14.000 Menschen besucht

Der Wörlitzer Park hat sich von der coronabedingten Zurückhaltung der Besucher erholt. Befürchtet wird, dass durch Inflation und Energiekrise weniger Menschen im nächsten Jahr die Kulturangebote wahrnehmen.

Von dpa Aktualisiert: 19.10.2022, 22:31
Besucher stehen während einer Führung im Schloss Wörlitz im Schlafzimmer des Fürsten Leopold III.
Besucher stehen während einer Führung im Schloss Wörlitz im Schlafzimmer des Fürsten Leopold III. Waltraud Grubitzsch/dpa/Archivbild

Dessau-Roßlau/Wörlitz - Der Wörlitzer Park (Landkreis Wittenberg) bleibt ein beliebtes Ausflugziel. „In der Tendenz lässt sich feststellen, dass sich die Gästezahlen im Vergleich zum Vorjahr wieder nach oben bewegt haben“, sagte der Sprecher der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, Steffen Kaudelka. „Im Schloss Wörlitz konnten zum Stichtag am 30. September bereits 14.402 Besucher und Besucherinnen begrüßt werden, demgegenüber wurden in der gesamten Saison 2021 nur 14.106 Gäste gezählt.“

Das Gartenreich Dessau-Wörlitz selbst hat deutlich mehr Besucher, der Eintritt ist frei. Gästezahlen gibt es nur in den eintrittspflichtigen Schlössern, bei Gondeln und Fähren.

„Aber vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise müssen wir uns darauf einstellen, dass sich die Gästezahlen wegen der Zurückhaltung bei der Geldausgabe für museale Angebote 2023 erneut rückläufig entwickeln“, sagte Kaudelka. Der Etat im nächsten Jahr betrage 10,5 Millionen Euro. In der Stiftung arbeiten derzeit etwa 100 Menschen, hinzu kommen 35 Saison- und 40 bis 80 Aushilfskräfte.

Höhepunkte in der Gartenreich-Saison war der Gartenreichsommer. Das 2021 neu eingeführte Format der Wandelkonzerte, wobei die Gäste Interessantes und Wissenswertes über den jeweiligen Veranstaltungsort erfahren, habe sich bewährt. Ebenso seien die Theateraufführungen und die Wörlitzer Filmtage auf der Insel Stein sehr erfolgreich gewesen.

Zudem wurde nach knapp drei Jahrzehnten die Restaurierung der Insel Stein beendet. Rund zwölf Millionen Euro seien investiert worden. Die Insel Stein gehört zu den markanten Punkten in dem Gartenreich Dessau-Wörlitz, das im Jahr 2000 von der Unesco als Welterbe der Menschheit anerkannt wurde.

„An die Umbenennung des Ortes Nischwitz in Oranienbaum vor 350 Jahren wird mit einer neuen Dauerausstellung im Schloss erinnert“, sagte Kaudelka. Zudem werde zum Jubiläum „250 Jahre Schloss Wörlitz“ der Autor Florian Illies den Festvortrag halten. Im Wörlitzer Park jährt sich auch der Baubeginn des Gotischen Hauses zum 250. Mal. Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz würdigt mit einem facettenreichen Jubiläumsprogramm die Geschichte der Häuser.

Das Ensemble des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs wurde von 1764 an im Auftrag des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) über Jahrzehnte hinweg angelegt. Kern ist der Wörlitzer Park, der als erster Landschaftsgarten im englischen Stil außerhalb Englands gilt.