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Angesichts der Energiekrise Roth warnt vor kultureller Rezession

Von dpa Aktualisiert: 06.10.2022, 14:05
Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur, in ihrem Büro im Bundeskanzleramt.
Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur, in ihrem Büro im Bundeskanzleramt. Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlin - Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat angesichts der Energiekrise und den damit verbundenen Kosten vor einem Rückgang kultureller Aktivitäten gewarnt. „Wir dürfen uns nach den fortwirkenden, tiefgreifenden Entbehrungen der Kultur während der Corona-Pandemie keine kulturelle Rezession erlauben“, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in Berlin nach einem Treffen mit ihren für Kultur zuständigen Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern.

„Museen, Theater, Kinos und Konzerthäuser sind kraftspendende Orte der Bildung, der Begegnung, der sozialen Wärme und der Gemeinschaft“, sagte Roth. Diese Einrichtungen auch über den Winter offen zu halten, sei demokratischer Anspruch. Bund, Länder und Kommunen wollten die Kultur „als Anker der Demokratie“ in schwierigen Zeiten unterstützen.

Die Vorsitzende der Kulturministerkonferenz, Nordrhein-Westfalens Kulturministerin Ina Brandes (CDU), nannte Kunst und Kultur „unverzichtbar für unsere Demokratie“. Trotz der Energiekrise sei es oberstes Ziel, die Kultureinrichtungen in Deutschland offen zu halten. Kritische Infrastrukturen etwa in Archiven oder Sammlungen, in denen bestimmte klimatische Bedingungen aufrechterhalten werden müssen, sollten geschützt werden. Gleichzeitig betonte Brandes, auch die Kultur müsse einen spürbaren Beitrag zum Energiesparen leisten.

Der Deutsche Museumsbund empfahl den Museen die Anwendung eines „erweiterten Klimakorridors“. Statt eines einzelnen Sollwerts werde ein Klimakorridor im Betrieb mit festen Grenzwerten empfohlen, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung. Alle Werte innerhalb dieses Bereiches seien akzeptabel, „sofern das Sammlungsgut keinen spezifischen konservatorischen Anforderungen unterliegt“.