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Luxusuhren Riesenbeute bei Schließfächer-Einbruch in Berlin

Der Diebstahl der Riesen-Goldmünze oder die Einbrüche ins Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe waren dagegen fast Peanuts. Allein die kürzlich in Berlin gestohlenen 1000 Luxusuhren aus Schließfächern waren zehn Millionen Euro wert. Das war aber lange nicht alles.

Von Andreas Rabenstein, dpa Aktualisiert: 11.12.2022, 21:01
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei.
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei. Christoph Soeder/dpa/Symbolbild

Berlin - Der Gesamtwert der Beute aus den kürzlich aufgebrochenen Schließfächern in einer Tresoranlage in Berlin-Charlottenburg war deutlich höher als zunächst bekannt. Tatsächlich betrage der gemeldete Schaden 32 Millionen Euro, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Sebastian Büchner, am Freitag. Zuvor war nur bekannt geworden, dass allein der Wert von 1000 gestohlenen Luxusuhren eines bekannten Internet-Verkaufsportals bei zehn Millionen Euro gelegen haben soll. Das Bitcoin- und Wirtschaftsmedium „BTC-Echo“ hatte berichtet.

Die weiteren 22 Millionen Euro beziehen sich auf den Wert des Inhalts zahlreicher weiterer Schließfächer, die von Privatkunden in den Tresorräumen in der Fasanenstraße gemietet wurden und im November ebenfalls geknackt wurden. Die Angaben stammen von diesen Kunden. Möglicherweise war die gestohlene Beute sogar noch wertvoller, weil manche Kunden in solchen Fällen erfahrungsgemäß keine vollständigen Angaben machen, etwa weil sie Schwarzgeld lagerten.

Drei Wochen nach dem Einbruch und Diebstahl am 19. November wird es für die Täter allerdings zunehmend enger. Die Polizei fahndet seit Freitag mit neuen Videos und Fotos nach ihnen. Ein Video zeigt gut erkennbar zwei Männer, die das Auto, das vermutlich bei der Tat benutzt wurde, in Neuruppin nordwestlich von Berlin in Brandenburg kaufen. Ein weiterer Film zeigt einen unmaskierten Mann vor der Tat in Räumen der Schließfachanlage in der Fasanenstraße in Charlottenburg.

Ob die Käufer des Autos auch die mutmaßlichen Einbrecher sind, werde noch ermittelt, teilte die Polizei am Freitag mit. Bisher waren nur Fahndungsfotos veröffentlicht worden, auf denen die Männer zum Teil maskiert waren. Für Hinweise zu den Tätern sind weiterhin insgesamt 25.000 Euro Belohnung ausgesetzt, 5000 Euro von der Staatsanwaltschaft und 20.000 Euro von privater Seite.

Der Einbruch am 19. November war laut Polizei gut geplant. Verkleidet als Wachleute kamen die Täter am Vormittag und besprühten die Linsen der Überwachungskameras mit Farbe. Am Abend brachen sie das Depot der bekannten Firma für Luxusuhren sowie zahlreiche privat gemietete Schließfächer auf und entkamen mit Armbanduhren, Gold, Geld, Schmuck und anderen Wertgegenständen. Insgesamt sollen dort 1200 Schließfächer vermietet worden sein, wieviele aufgebrochen wurden, war nicht bekannt. Um ihre Spuren zu verwischen, legten die Täter ein Feuer, das aber nur wenig Schaden anrichtete. Nach dem Verlust der 1000 Uhren meldete der Berliner Internet-Uhrenhändler Insolvenz an.